FuE-Personal im Staatssektor (wissenschaftliche Einrichtungen des öffentlichen Sektors)

Forscherinnen im Staatssektor

Der Bereich Forschung und Entwicklung (im Folgenden kurz FuE) erstreckt sich über den Wirtschafts-, Hochschul- und Staatssektor. Ein allgemeiner Überblick über Frauen in Forschung und Entwicklung sowie ein Vergleich der drei Sektoren findet sich hier: Frauenanteil an FuE-Personal.

Der Staatssektor beinhaltet öffentliche Einrichtungen für Wissenschaft und FuE, gemeinsam von Bund und Ländern geförderte Einrichtungen für Wissenschaft und FuE, sonstige öffentlich geförderte Organisationen ohne Erwerbszweck für Wissenschaft und FuE sowie wissenschaftliche Bibliotheken und Museen. Im Vergleich zu den anderen beiden Sektoren im Bereich FuE ist der Staatssektor – gemessen an der Gesamtzahl des dort arbeitenden FuE-Personals – der kleinste Sektor: Im Jahr 2022 sind 120.907 der 785.420 in Forschung und Entwicklung tätigen Personen* an öffentlichen Einrichtungen und anderen von Bund und/oder Ländern geförderten Einrichtungen und Organisationen (ohne Erwerbszweck für Wissenschaft und FuE), sowie in wissenschaftlichen Bibliotheken und Museen beschäftigt. Das entspricht insgesamt einem Anteil von 15,4 Prozent. Aus der Gruppe des gesamten wissenschaftlichen Personals (Forschende) in Forschung und Entwicklung arbeiten 13,3 Prozent in diesem Sektor (nicht grafisch dargestellt).  

Im Folgenden liegt der Fokus auf den Forschenden (wissenschaftliches Personal) im Staatssektor. Im Jahr 2022 gibt es dort unter den insgesamt 64.460 Forschenden 23.201 Frauen: Damit ist etwas mehr als jede*r dritte Forschende eine Frau (Frauenanteil 36,0 Prozent). „Forschende“ sind gleichzusetzen mit dem wissenschaftlichen Personal und sind Fachkräfte, die mit der Konzipierung und Hervorbringung neuer Kenntnisse befasst sind. In der Regel verfügen Forscher*innen über einen Hochschulabschluss. In den letzten zwei Jahrzehnten hat sich ihre Zahl im Staatssektor mehr als verdoppelt. Der prozentuale Frauenanteil ist im selben Zeitraum von 23,5 Prozent im Jahr 2002 um 12,5 Prozentpunkte gestiegen.  

Forscherinnen im Staatssektor nach Einrichtungsgruppe

Differenziert man die Forschenden im Staatssektor nach Einrichtungsgruppen, zeigt sich, dass der Frauenanteil in wissenschaftlichen Bibliotheken und Museen am größten ist. Mehr als die Hälfte (59,1 Prozent) des wissenschaftlichen Personals für Forschung und Entwicklung sind hier Frauen. Die Einrichtungsgruppe der wissenschaftlichen Bibliotheken und Museen ist mit insgesamt 1.324 Forschenden die kleinste Einrichtungsgruppe.   

Bei den anderen Einrichtungsgruppen liegen die Frauenanteile jeweils zwischen 30 und 40 Prozent. Mehr als 70 Prozent der Forschenden im Staatssektor (46.360 von insgesamt 64.460) arbeiten in den gemeinsam von Bund und Ländern geförderten Einrichtungen für Wissenschaft bzw. Forschung und Entwicklung (Helmholtz-Zentren, Institute der Max-Planck-Gesellschaft, Institute der Fraunhofer-Gesellschaft, Leibniz-Gemeinschaft und Akademien). Hier ist ein Drittel der Forschenden weiblich (Frauenanteil 33,7 Prozent). Rund ein Viertel des wissenschaftlichen Personals im Staatsektor ist in den öffentlichen Einrichtungen für Wissenschaft und FuE (mit einem Frauenanteil von 41,0 Prozent) sowie den sonstigen öffentlich geförderten Organisationen ohne Erwerbszweck für Wissenschaft und FuE (mit einem Frauenanteil von 39,9 Prozent) beschäftigt.  

* Die Anzahl der Forschenden wird als Vollzeitäquivalente und nicht als Anzahl an Personen angegeben. Ein Vollzeitäquivalent ist die tatsächliche von Beschäftigten in FuE für Forschung aufgewendete Arbeitszeit umgerechnet in Vollzeitkräfte.

Weiterführende Publikationen

Hinweise zu den Daten

Anleitung zum Download der Grafik und Daten:
Die Grafiken und die zu Grunde liegenden Daten können jeweils durch einen Linksklick auf die drei Striche rechts oben am Rand der Grafik heruntergeladen werden. Bei Weiterverwendung der Grafiken oder Daten bitten wir um Angabe der Quellen.

Datenquelle:  

  1. Entwicklung FuE-Personal im Staatssektor: Deutsches Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung, Berechnungen; Statistisches Bundesamt, Sonderauswertung; Stifterverband Wissenschaftsstatistik, Sonderauswertung; Datenportal BMFTR 2025: Tabelle 1.7.2 (BuFI 16): FuE-Personal nach Geschlecht, Sektoren und Personalgruppen (Vollzeitäquivalent) 
  2. FuE-Personal im Staatssektor nach Einrichtungsgruppe:  Statistisches Bundesamt 2025: Ausgaben, Einnahmen, Personal öff. Forschungseinr., Personal für Forschung und Entwicklung (Vollzeitäquivalente): Deutschland, Jahre, Einrichtungsart, Personalgruppen, Geschlecht, Altersgruppen

Anmerkungen

Zu 1. Entwicklung FuE-Personal im Staatssektor

  • Sonderauswertung des Statistischen Bundesamtes und des Stifterverbands Wissenschaftsstatistik.
  • Staatssektor: öffentliche Einrichtungen für Wissenschaft und FuE, gemeinsam von Bund und Ländern geförderte Einrichtungen für Wissenschaft und FuE, sonstige öffentlich geförderte Organisationen ohne Erwerbszweck für Wissenschaft und FuE, wissenschaftliche Bibliotheken und Museen
  • Forschende: Forschungsgruppenleiter*innen bzw. Institutsleiter*innen, wissenschaftliche Mitarbeiter*innen sowie Verwaltungspersonal mit Promotion, Masterabschluss oder Universitätsdiplom

Zu 2. FuE-Personal im Staatssektor nach Einrichtungsgruppe

  • Öffentliche Einrichtungen für Wissenschaft, FuE:
    Bundesforschungseinrichtungen, Landes- und kommunale Forschungseinrichtungen
  • Gemeinsam von Bund und Ländern geförderte Einrichtungen für Wissenschaft, FuE:  
    Helmholtz-Zentren, Institute der Max-Planck-Gesellschaft, Institute der Fraunhofer-Gesellschaft, Leibniz-Gemeinschaft ("Blaue Liste"), Akademien (lt. Akademienprogramm)
  • Sonstige öffentlich geförderte Organisationen ohne Erwerbszweck für Wissenschaft, FuE
  • Wissenschaftliche Bibliotheken und Museen:   
    Öff. geförderte wiss. Bibliotheken, Archive u. FIZ; Öffentliche wiss. Bibliotheken, Archive und FIZ; Wissenschaftliche Museen