Karrierewege in MINT

Karrierewege in MINT - Zukunftsperspektiven in spannenden Berufsfeldern

Absolventinnen mit einem Studienabschluss im MINT-Bereich stehen viele Türen offen. Auch für Berufe im Bereich der Green Economy, der Erneuerbaren Energien, der Künstlichen Intelligenz, der Quantentechnologien oder im Hochtechnologiesektor sind diese Abschlüsse von entscheidender Bedeutung.

Der Artikel "Karrierewege in MINT" erschien in der INGenie 2025 als Beitrag von meta-IFiF. 

Fünf Projekte, die aktuell in der Förderrichtlinie "Innovative Frauen im Fokus" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gestartet sind, schaffen neue Perspektiven für Frauen in diesen zukunftsweisenden Berufsfeldern. Die Projekte zeigen, wie vielfältig die Möglichkeiten für Frauen in MINT-Berufen sind und machen Frauen, die in diesen Bereichen tätig sind, sichtbar. Dabei zeigt sich, dass es überall Chancen gibt, die Zukunft aktiv mitzugestalten – ob im Bereich nachhaltige Innovationen, Energiewende, KI oder Quantentechnologien.

Und das Beste: Mit den Projekten entstehen Netzwerke, Plattformen und Tools, die alle Interessierten auf ihrem Weg in die entsprechenden Berufsfelder unterstützen und ihnen Möglichkeiten bieten mit den eigenen Leistungen sichtbarer zu werden, beispielsweise auf den Social-Media-Kanälen Instagram und LinkedIn oder auf entsprechenden Plattformen. Nutzen Sie diese Möglichkeiten, um sich inspirieren zu lassen und selbst sichtbarer zu werden – in der Wissenschaft, der Wirtschaft und darüber hinaus. 

Nachhaltige Innovationen: Frauen treiben die ökologische Transformation voran 

Das IFiF-Projekt GREEN – Gender-Research in Ecological Economics Network beleuchtet die zentrale Rolle von Frauen in der Green Economy. Es zeigt, wie sie beispielsweise in den Bereichen Finanzen, Steuern und Corporate Governance die Weichen für nachhaltige Geschäftsmodelle stellen. GREEN verfolgt drei Hauptziele: Erstens, den positiven Einfluss von Frauen auf die ökologische Transformation zu analysieren und zu dokumentieren. Zweitens, die Sichtbarkeit einzelner Frauen als Vorreiterinnen in der ökologischen Transformation durch mediale Aufbereitung ihrer Leistungen zu erhöhen. Drittens, die strukturelle Verankerung dieses Wissens zu fördern, um langfristig die Geschlechtergleichheit in der Green Economy zu unterstützen. Die Ergebnisse sollen zur Gestaltung von Rahmenbedingungen beitragen, die die Repräsentanz von Frauen in Führungspositionen stärken und ihre zentrale Rolle im ökologischen Wandel anerkennen. Alle Infos zum Projekt GREEN

Energiewende mitgestalten: Vorbilder im Energiesektor 

Der Energiesektor ist von zentraler Bedeutung für den sozial gerechte Energiewende – doch FLINTA* Personen (Frauen, Lesben, Intergeschlechtliche, Nichtbinäre, Trans, Agender,*) sind hier oft unterrepräsentiert. Das IFiF-Projekt Innovation! Frauen. Energie. (IFE) setzt genau hier an und will die Teilhabe von FLINTA* im Energiesektor fördern, sie als Vorbilder sichtbar machen und ihre bedeutende Rolle in der Energiewende hervorheben. Mit einer digitalen Wall of Fame for Women in Energy werden die Leistungen innovativer Pionier*innen im Energiesektor sichtbar gemacht: Pionier*innen der Vergangenheit, die den Weg für die Energiewende geebnet haben, werden dabei ebenso präsentiert wie die Innovator*innen der Gegenwart, die heute maßgebliche Beiträge leisten, und junge FLINTA* (mit besonderem Fokus auf Personen mit Migrationsbiographie, Deutsch als Zweitsprache und aus nicht akademischen Haushalten Kommenden) dazu inspirieren, die Energiewende aktiv mitzugestalten. Interaktive Formate wie Netzwerktreffen und Workshops fördern darüber hinaus den Austausch und schaffen neue Role Models. Ob in der Energiepolitik, Energiewirtschaft oder Praxis – IFE schafft Vorbilder und fördert die Beteiligung von FLINTA*-Personen.
Mehr Infos zum Projekt: www.wecf.org/de/ife-innovation-frauen-energie  

Digitale Innovatorinnen: Sichtbarkeit in der Welt der KI 

Das IFiF-Projekt DigInnen richtet sich an Frauen, die im Bereich der digitalen Innovationen aktiv sind. Das Projekt zielt darauf ab, neues Wissen über geschlechtsspezifische Verzerrungen in der Kommunikation über und zu digitalen Innovationen in Large Language Models (LLMs) wie beispielsweise ChatGPT und in unserer Gesellschaft zu gewinnen. Ziel ist es, ein Bewusstsein für diesen möglichen Bias zu schaffen und einen verantwortungsvollen Umgang damit zu fördern. DigInnen zeigt außerdem auf, wie digitale Innovatorinnen ihre Kommunikation anpassen können, um ihre digitalen Innovationen auf Webseiten und in sozialen Medien sichtbar, effektiv und nachhaltig zu präsentieren. Das Projekt bietet praxisnahe Tipps und entwickelt Strategien, um die Innovationskultur inklusiver zu gestalten. Mehr dazu unter www.die.hhu.de/unsere-forschung/diginnen  

Individualisierte Kommunikationsstrategien in der Hochtechnologiebranche 

Innovation in der Hochtechnologiebranche wird noch immer überwiegend mit Männern assoziiert. Das IFiF-Projekt SeeHerTech will dies ändern, indem es evidenzbasierte Kommunikationsstrategien für Frauen entwickelt. Im Rahmen des Projekts wird die Selbst- und Fremdwahrnehmung sichtbarer Frauen in der Hochtechnologiebranche untersucht, und der Frage nachgegangen, unter welchen Bedingungen Strategien der Sichtbarkeit wirksam und umsetzbar sind. Durch die Entwicklung eines digitalen, KI-gestützten Tools „SeeMyTech“, können Unternehmerinnen und Wissenschaftlerinnen eine evidenzbasierte und individualisierte Kommunikationsstrategie erarbeiten, die für sie individuell wirksam und umsetzbar ist. Mehr Infos zum Projekt unter: wiwi.uni-paderborn.de/dep1/hubner-benz/seehertech#projektvorhaben-seehertech      

Quantentechnologien: Frauen stärken Schlüsseltechnologien 

Die Quantentechnologie gilt als eine der zentralen Technologien der Zukunft. Gleichwertige Teilhabe von hochqualifizierten Frauen in den Quantentechnologien ist jedoch noch nicht realisiert, denn Frauen sind gerade in jenen MINT-Fächern, die auf eine Forschungs- und Entwicklungstätigkeit in den Quantentechnologien hinführen, wie etwa Physik, Informatik und einige Ingenieurwissenschaften, noch stark unterrepräsentiert. Zudem sind die Frauen, die als Leistungs- und Potenzialträgerinnen in den Quantentechnologien tätig sind, weniger sichtbar als ihre männlichen Kollegen. Das IFiF-Projekt WomenInQuantumTech erforscht die Mechanismen, die Frauen in den Quantentechnologien un-/sichtbar machen, und entwickelt Strategien, um ihre Rolle zu stärken. Auf Grundlage von Interviews und Netzwerkarbeit entstehen Handlungsempfehlungen, die nicht nur für die Quantentechnologien, sondern auch für andere zukunftsweisende Technologien anwendbar sind.
Weitere Infos zum Projekt: www.innovative-frauen-im-fokus.de/projekte/uebersicht/womeninquantumtech und www.physik.fu-berlin.de/einrichtungen/ag/ag-erlemann/projekte/WomenInQuantumTech2024-2027/index.html   

Sichtbarkeit: auch für die eigene Karriere wichtig 

Eine stärkere Sichtbarkeit von Frauen ist aus vielerlei Gründen wichtig: Zum einen sind sichtbare Frauen Vorbilder für nachfolgende Generationen. Außerdem haben Frauen seit Jahrhunderten einen bedeutenden Beitrag zu Wirtschaft und Wissenschaft geleistet und Innovationen vorangetrieben. Sie haben an neuen Wegen der Energieversorgung geforscht, haben Erfindungen entwickelt und weitreichende Forschung betrieben - aber in vielen Fällen werden ihre bedeutenden Fortschritte kleingeredet oder vernachlässigt. 
Auch für die eigene Karriere ist es wichtig an der individuellen Sichtbarkeit zu arbeiten. Denn nur, wer mit den eigenen Leistungen sichtbar ist, wird gesehen und gehört und kann wissenschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen mitgestalten.

Inspirierende Frauen treffen und die eigene Sichtbarkeit erhöhen   

Für MINT-Studentinnen und -Absolventinnen besonders interessant ist das Projekt #InnovativeFrauen. Auf der gleichnamigen Plattform www.innovative-frauen.de werden Frauen mit ihren technologisch und gesellschaftlich relevanten Leistungen vorgestellt. Sie geben inspirierende Einblicke in ihren Beruf, ihre Erlebnisse auf Forschungsreisen und ihre persönlichen Erfahrungen. Ebenfalls von Interesse für MINT-Nachwuchswissenschaftlerinnen sind die online abrufbaren Open-Mic-Veranstaltungen zu unterschiedlichen Themen wie beispielsweise „Promotion“, „Hate Speech“ oder „Sichtbarkeit als Erfolgsfaktor“. Außerdem auf der Website zu finden ist eine Sammlung von Wissenschaftspreisen – einige davon richten sich gezielt an MINT-Studentinnen und -Nachwuchswissenschaftlerinnen.“  

Wissenschaftlerinnen in die Medien – Tipps für mehr Sichtbarkeit 

Hilfestellung, um die eigene Sichtbarkeit zu erhöhen, bietet das IFiF-Projekt WIM – Wissenschaftlerinnen in die Medien. (Nachwuchs-)Wissenschaftlerinnen haben die Möglichkeit sich auf dem Instagram-Kanal des Projekts (www.instagram.com/diewissenschaftlerinnen) unter dem Motto „#ichbinwissenschaftlerin“ in einem Reel oder in Textform in einem Instagram-Karussell einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen. Außerdem spricht das Projektteam immer am zweiten Dienstag im Monat live auf Instagram mit Personen aus der Wissenschaft und Wissenschaftskommunikation, die hilfreiche Tipps geben, wie die eigene Forschung einer breiten Öffentlichkeit präsentiert werden kann und wie Social-Media-Plattformen effektiv genutzt werden können, um die eigene Sichtbarkeit zu erhöhen. 

Darüber hinaus entwickelt das Projekt Weiterbildungsmodule, die (Nachwuchs-)Wissenschaftlerinnen gezielt auf die Präsentation ihrer Forschungsergebnisse in den Medien vorbereiten. Dabei wird auch der Umgang mit Resonanz thematisiert, um für Reaktionen auf öffentliche Präsenz zu sensibilisieren. Dieser ganzheitliche Ansatz unterstützt ein selbstbewusstes Auftreten in den Medien. Passend dazu erscheint Ende 2025 der Sammelband „Sichtbar machen: Wissenschaftler*innen in den Medien – Herausforderungen und Chancen in der Wissenschaftskommunikation“, der Projektergebnisse bündelt und weitere Beträge zur medialen Präsenz von Wissenschaftlerinnen vereint. 

Frauen in der Energiewende: Broschüre zeigt Berufswege und Chancen auf 

Die Broschüre "Energiegeladen in die Zukunft" des Kompetenzzentrums Technik-Diversity-Chancengleichheit e. V. (kompetenzz) bietet einen Einblick in das vielseitige Berufsfeld der Erneuerbaren Energien. Vorgestellt werden Wind-, Solar- und Wasserkraft, Biomasse sowie Geothermie und die dazugehörigen Ausbildungs- und Studienwege. Im Fokus stehen inspirierende Frauen, die ihren Berufsalltag und spannende Projekte schildern: Alina Richter arbeitet nach ihrem Studium der Luft- und Raumfahrttechnik im Bereich Elektromobilität, Fenna Janßen entdeckte ihre Leidenschaft für Windenergie durch ein Praktikum und Catherine Adelmann entwickelt Solarsysteme für Regionen ohne Stromnetz. 

Zudem wird aufgezeigt, wie wichtig Energiespeicherung und intelligente Netze für die Zukunft sind. Erfahrungsberichte, wie der einer Wasserstoffexpertin und einer Elektronikerin, geben Einblicke in spannende Berufsperspektiven. Ergänzt wird die Broschüre durch Informationen zu Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten sowie weiterführende Links. Reinschauen lohnt sich! https://material.kompetenzz.net/komm-mach-mint/multiplikatorinnen/energiebroschuere.html  

Karrierekongress für weibliche Nachwuchskräfte – FEMWORX 

Wer mit Unternehmen und Institutionen in Kontakt treten möchte, sollte sich den Karrierekongress FEMWORX (www.hannovermesse.de/de/rahmenprogramm/special-events/femworx)  vormerken. Im Rahmen der HANNOVER MESSE fand der Karrierekongress am Donnerstag, den 3. April und Freitag, den 4. April 2025 in Hannover statt. Die Veranstaltung bietet weiblichen Nachwuchskräften die Möglichkeit, mit Unternehmensvertreterinnen und -vertretern ins Gespräch zu kommen und sich über Einstiegs- und Aufstiegsmöglichkeiten sowie individuelle Karrierewege auszutauschen. Darüber hinaus bietet die FEMWORX ein attraktives Rahmenprogramm, das von Coachings über Workshopangebote bis hin zu Karriere-Talks reicht. Das Metavorhaben "Innovative Frauen im Fokus" (meta-IFiF) war auf dem diesjährigen Karrierekongress am Stand des Kompetenzzentrums Technik-Diversity-Chancengleichheit e. V. vertreten und informierte dort über die Projekte der Förderrichtlinie "Innovative Frauen im Fokus".