Innovative Frauen - Unbegrenzte Möglichkeiten in MINT

Ein Frauenkopf ist in verschiedene Partien aufgeteilt, auf denen die Wörter „gestaltend“, „visonär“, „erfinderisch“, „begabt“ und „kompetent“ zu lesen sind
© kompetenzz

Dieser Artikel erschien in der INGenie 2023 als Beitrag von meta-IFiF.

https://institut-wv.de/ingenie-das-karrieremagazin-fuer-frauen/

Ob als Erfinderin, Wissenschaftlerin, Gründerin oder Professorin: Immer mehr junge Frauen finden ihren Weg in Wissenschaft und Forschung oder gründen ein Unternehmen. Damit dieser Trend nicht nur anhält, sondern zunimmt, hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die Förderrichtlinie „Innovative Frauen im Fokus“ ins Leben gerufen. Im Rahmen dieser Förderrichtlinie werden verschiedene Projekte gefördert. Einige bieten gezielt Maßnahmen für Studentinnen und Absolventinnen an.

Innovative Frauen im Fokus – der Name der Förderrichtlinie ist Programm: Alle Projekte machen mit unterschiedlichen Maßnahmen Frauen mit ihren Leistungen und Potenzialen in Wissenschaft, Forschung und Innovation sichtbar und streben damit eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in allen Wissenschaftsgebieten und Forschungszweigen sowie in der Wirtschaft an. Das Metavorhaben meta-IFiF unterstützt und begleitet die Projekte und bündelt auf der Website www.innovative-frauen-im-fokus.de alle Informationen und Ergebnisse. Außerdem auf der Website zu finden: Hintergrundanalysen sowie News und Hinweise auf Veranstaltungen aus dem Themenfeld Frauen in Wissenschaft, Forschung und Innovation.

Inspirierende Frauen treffen und die eigene Sichtbarkeit erhöhen

Für MINT-Studentinnen und -Absolventinnen besonders interessant ist das Projekt #InnovativeFrauen, das im Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V. angesiedelt ist. Auf der gleichnamigen Plattform www.innovative-frauen.de sind interessante Rollenvorbilder zu finden. In verschiedenen Formaten, wie beispielsweise Videoportraits und Podcast, präsentieren sie sich und ihre technologisch und gesellschaftlich relevanten Leistungen. Sie geben inspirierende Einblicke in ihren Beruf, ihre Erlebnisse auf Forschungsreisen und ihre persönlichen Erfahrungen. Kontinuierliche Interaktion wird über die Social-Media-Kanäle LinkedIn, Instagram und Twitter gewährleistet. „Unsere Plattform bietet jungen Frauen Inspirationen für den eigenen Karriereweg und bestärkt sie darin, ihre Ideen, Forschungsvorhaben und Visionen weiter zu verfolgen“, so Carola Herbst, Projektleiterin von #InnovativeFrauen. „Ebenfalls von Interesse für MINT-Nachwuchswissenschaftlerinnen ist unsere online abrufbare Open-Mic-Veranstaltung mit vielfältigen Informationen zum Thema Promotion und die bundesweit erste Sammlung von Wissenschaftspreisen – einige davon richten sich gezielt an MINT-Studentinnen und -Nachwuchswissenschaftlerinnen.“

Tipps, um die eigene Sichtbarkeit zu erhöhen, gibt auch das Projekt WIM – Wissenschaftlerinnen in die Medien. Auf Instagram (www.instagram.com/diewissenschaftlerinnen) spricht das Projekt-Team an jedem zweiten Dienstag im Monat mit einem klugen Kopf aus der Wissenschaft oder der Wissenschaftskommunikation über geeignete Strategien, um die eigene Forschung einem breiten Publikum vorzustellen und Social-Media-Kanäle zur Erhöhung der eigenen Sichtbarkeit zu nutzen. Außerdem werden im Projekt Weiterbildungsmodule erarbeitet, die (Nachwuchs-)Wissenschaftlerinnen auf die Präsentation der eigenen Forschungsergebnisse in den Medien vorbereiten. Auch der Umgang mit Resonanz wird dabei thematisiert, um ein Bewusstsein für die Reaktionen auf eine öffentliche Präsenz zu schaffen.

Weibliche Rollenvorbilder im Bauingenieurwesen

Angehende Bauingenieurinnen finden im Projekt Vision 2028 interessante weibliche Rollenvorbilder. Obwohl mittlerweile 30 Prozent der Studierenden im Bauingenieurwesen Frauen sind und die erste Bauingenieurin bereits 1928 ihre Tätigkeit aufnahm, sind die Leistungen von Frauen im Bauingenieurwesen kaum bekannt. Das Projekt Vision 2028 will das ändern und die Beiträge von Frauen in den verschiedenen Fachdisziplinen des Bauingenieurwesens sichtbar machen. Beispielsweise über die Website www.bauingenieurinnen.de und die Social-Media-Kanäle des Projekts. An der TU Dresden, an der Vision 2028 durchgeführt wird, wurde bereits eine Modell-Gruppe ins Leben gerufen, in der sich Studentinnen des Bauingenieurwesens mit berufstätigen Bauingenieurinnen austauschen und zudem Schülerinnen mit verschiedenen Aktionen und Maßnahmen zur Aufnahme eines Studiums im Bereich Bauingenieurwesen ermutigen.  

Mitmachen ausdrücklich erwünscht – Hack the Wiki Gap und mach' innovative Frauen sichtbar

In der Online-Enzyklopädie Wikipedia zeigt sich besonders deutlich, dass Frauen weniger sichtbar sind als Männer: Nach aktuellem Forschungsstand sind über alle Sprachversionen hinweg rund 70 Prozent der Biografien männlichen Personen gewidmet und nur rund 20 Prozent weiblichen (Beytía Reyes & Wagner, 2022). Genau hier setzt das Projekt Hack the Wiki Gap an: „Wir wollen dazu beitragen, den inhaltlichen Gender Gap, also die Lücke an Biografien von Frauen, in der Wikipedia verkleinern“, erläutert Dr. Josiane Meier von der gemeinnützigen Gesellschaft für Wissenschaftskommunikation Torten und Trompeten, die das Projekt ins Leben gerufen hat. „Gleichzeitig wollen wir mit Hack the Wiki Gap auch den Autorinnen-Gender Gap – die Unterrepräsentanz an Frauen in den Wikipedia-Communities und unter den Wikipedia-Autor*innen – verringern.“ Wie das gelingt? Im Rahmen von sechs Hackathons, die im Laufe des Jahres 2023 angeboten werden, werden junge Menschen dazu befähigt und begeistert, eigene Inhalte über Frauen in Wissenschaft, Kultur, Technik, Politik, Unterhaltung und Recht für die Wikipedia zu schreiben, zu übersetzen oder zu editieren. Wer Interesse hat, sollte sich die Termine unbedingt vormerken. Mehr Infos gibt es auf: www.torten-trompeten.de/projekte/innovativefrauen.    

Berufswunsch: Gründerin

Für alle, die sich schon einmal mit der Idee herumgetragen haben, ein Unternehmen zu gründen, ist das Projekt WEstartupSH (www.westartup.sh) eine gute Anlaufstelle. Es bietet verschiedene Veranstaltungsformate an, wie z.B. ein Mentoringprogramm, bei dem erfahrene Frauen Gründungsinteressierte ein Jahr lang bei ihrer Gründungsidee begleiten. Das später gestartete Schwesterprojekt WINnovation (https://winnovation.sh) hat einen anderen Fokus: Hier werden Frauen auf ihren individuellen Karrierewegen von erfahreneren, innovativen Frauen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft unterstützt und ein Beziehungsaufbau zwischen Mentorinnen und Mentees in einem Peer-Mentoring-Setting ermöglicht. Kernanliegen des Projekts, das gemeinsam von der Europa-Universität Flensburg, der Hochschule Flensburg und des Hanse Innovation Campus Lübeck durchgeführt wird, ist es, Frauen die Berührungsängste mit Innovationen zu nehmen. Dabei wird den Frauen aufgezeigt, welche Vielfalt Innovation bedeutet und welch diverse Karrierewege durch innovatives Verhalten offen stehen - in Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft. WINnovation bietet damit einen niedrigschwelligen Einstieg in das Thema Innovation für alle, zum Beispiel durch das Format "WINspire Innovation Talk", verhilft Frauen zu einem fundierten Netzwerk sowohl durch ein Mentoring-Programm als auch das zielgerichtete Zusammenbringen innovativer Frauen und kann gründungswillige Frauen mit dem Partnerprojekt WEstartupSH verknüpfen.