meta-IFiF

18,5 % Frauenanteil bei MINT-Professuren

meta-IFiF startet eine Kampagne rund um das Thema Sichtbarkeit von #FrauenInMINT mit aktuellen Daten & Fakten.

Eine Grafik zum Start der Kampagne #FrauenInMINT mit Daten und Fakten zum Frauenanteil in MINT-Fächern

Die voranschreitende Digitalisierung, die Bekämpfung des Klimawandels und seiner Folgen, neue Lösungen für Mobilität, Krankheitsbekämpfung und Gesundheitsschutz – all diese Herausforderungen verlangen nach innovativen Ansätzen aus Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT). Der Bedarf an qualifizierten Fachkräften in diesen Bereichen ist hoch und wird weiter steigen.

Für eine zukunftsfähige und geschlechtergerechte Gesellschaft ist es entscheidend, das Potenzial von Frauen im MINT-Bereich zu fördern. Mehr Frauen für MINT-Studiengänge und -Berufe zu gewinnen, ist dabei nicht nur eine Frage der Geschlechtergerechtigkeit, sondern auch der Innovationskraft. Ebenso wichtig ist es, die Leistungen und innovativen Beiträge von Frauen in MINT sichtbar zu machen. Denn Frauen, die mit ihren Erfolgen präsent sind, schaffen Akzeptanz für weibliche Karrieren und inspirieren andere, eigene Wege in MINT zu gehen und die Zukunft aktiv mitzugestalten.

meta-IFiF richtet in den kommenden Wochen den Fokus auf Projekte und Maßnahmen, die die Sichtbarkeit von Frauen in MINT erhöhen – sei es an Hochschulen, in Unternehmen oder in der außerhochschulischen Forschung. Zum Start der Kampagne #FrauenInMINT wirft meta-IFiF einen Blick auf aktuelle Zahlen zur Geschlechterverteilung in MINT-Fächern an Hochschulen.

Im neuen Daten & Fakten-Bereich „Frauen in MINT“ im meta-IFiF-Infopool finden Sie ausführliche Zahlen und Grafiken zum Frauenanteil bei MINT-Professuren im Zeitverlauf und nach Lehr- und Forschungsbereich sowie eine Darstellung der Leaky Pipeline in MINT-Fächern und in ausgewählten MINT-Bereichen. Grundlage der Darstellung sind Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Außerdem dort zu finden: Internationale Vergleichszahlen zur Geschlechterverteilung in MINT-Fächern.

Hier einige ausgewählte Daten und Fakten:

Frauenanteile in MINT-Fächern an Hochschulen in Deutschland im Jahr 2023

  • MINT-Studierende im 1. Hochschulsemester: 35,3 % (alle anderen Fächer: 62,9 %)
    • z.B. in Biologie: 69,7 %
    • z.B. in Informatik: 25,1 %
  • MINT-Abschlüsse (ohne Promotionen): 33,9 % (alle anderen Fächer: 63,9 %)
  • MINT-Promotionen: 33,6 % (alle anderen Fächer: 56,7 %)
  • MINT-Professuren: 18,5 % (alle anderen Fächer: 35,3 %)
    • z.B. in Biologie: 31,4 %
    • z.B. in Informatik: 15,5 %
  • W3 bzw. C4-Professuren: 16,9 Prozent (alle anderen Fächer: 29,9 Prozent)

Die Daten zeigen: Trotz positiver Entwicklungen bleiben Frauen vor allem in ingenieurwissenschaftlichen und technischen MINT-Fächern stark unterrepräsentiert. Zudem wirkt auch in MINT-Fächern die Leaky Pipeline: Selbst in Bereichen, in denen deutlich mehr Frauen als Männer ein Studium beginnen (zum Beispiel in der Biologie), nimmt der Frauenanteil mit steigender akademischer Qualifikationsstufe deutlich ab.

Bindestrichstudiengänge als Chance für mehr Diversität

In sogenannten Bindestrichstudiengängen wie Bioinformatik (Frauenanteil unter Studienanfänger*innen 57,7 %) oder Gesundheitstechnik (Frauenanteil unter Studienanfänger*innen 55,6 %) sind Frauen prozentual deutlich stärker vertreten als in klassischen MINT-Studiengängen wie Informatik oder Maschinenbau.

Hier zeigt sich deutlich, dass Frauen sich von anwendungsbezogenen Studiengängen besonders angesprochen fühlen, vor allem, wenn diese Bezüge zu gesellschaftlich relevanten Themen wie Gesundheit, Umwelt oder Nachhaltigkeit aufweisen. Entsprechend sollte der praktische Nutzen und der gesellschaftliche Mehrwert von MINT-Disziplinen stärker betont werden, um mehr Frauen für MINT-Disziplinen zu gewinnen.
 

In den kommenden Tagen und Wochen folgen auf unseren Seiten unter anderem Daten und Fakten zu Frauen in MINT-Berufen, Best-Practice-Beispiele zum Thema "Sichtbarkeit von Frauen in MINT" und spannende Interviews und Einblicke in die Praxis.