Am 1. Mai 2015 trat das "Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst“ (FüPoG) in Kraft und nach einer Überarbeitung im Jahr 2021 und v.a. 10 Jahren Geltung hat sich Einiges getan. Das Gesetz zeigt nachweisbare Wirkung – der Erfolg ist in höheren Frauenanteilen in den Aufsichtsräten der relevanten Unternehmen messbar, wie Prof. Dr. Anja Seng in eindrucksvollen Grafiken bei der Eröffnung der Festveranstaltung aufzeigte.
Auch wenn schon Fortschritte zu verzeichnen sind, forderte die Hauptgeschäftsführerin der DIHK, Dr. Helena Melnikov, dass weiterhin mehr Frauen in Spitzenpositionen der DAX-Konzerne und überall dort, wo Entscheidungen getroffen werden, Einzug halten müssen. Gleichzeitig ermutigte sie Frauen, sich mehr zuzutrauen, denn auch das sei Voraussetzung für die Übernahme von Führungspositionen. "Ohne Frauen geht es nicht“, so Melnikov. Die Nutzung von Netzwerken sei hierbei stets zielführend. Als Unterstützerin von Quotenregelungen betonte sie, dass Quote Qualität schafft.
Lisa Paus, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, ging u.a. auf den langen Weg bis zur Einführung des FüPoG ein. FidAR– Frauen in die Aufsichtsräte e.V. spielte dabei aus ihrer Sicht eine zentrale Rolle – dafür sprach Paus Anerkennung und Lob aus.
Mit Spannung wurde die Verleihung des WoB – Awards 2025 (Women-on-Board-Award) erwartet, der dieses Jahr an das Unternehmen Beiersdorf AG ging. Mit diesem Preis wird nicht nur der bereits hohe Anteil von Frauen in Führungspositionen auf allen Ebenen bis hin zum Aufsichtsrat ausgezeichnet, sondern auch gute Rahmenbedingungen für weibliche Nachwuchsführungskräfte im Hinblick auf die Unternehmenskultur und Maßnahmen zur Förderung von Frauenkarrieren.
Einen Blick über den Tellerrand auf dem FidAR Forum 2025 bot der Beitrag des isländischen Botschafters, Audun Atlasson, der skizzierte, wie sich die Gleichstellung von Frauen und Männern in Island in den letzten 50 Jahren entwickelt hat. Island gilt als Vorzeigenation in Bezug auf Gleichstellung und steht in allen internationalen Rankings in Sachen Gleichstellung ganz oben. Viele der Bausteine zu mehr Chancengleichheit und Teilhabe von Frauen in Wirtschaft, Politik und Wissenschaft, wie öffentlich finanzierte Kinderbetreuung in allen Kommunen, verschiedene Gleichstellungsgesetze, aber auch eine sehr offene und ehrliche Debatte über die Gleichstellung zwischen Frauen und Männern haben dazu beigetragen. "Von allein" ist auch hier nichts passiert. Abgerundet wurde die Verbindung zu Island durch eine Videobotschaft von Eliza Reid, Frauenrechtlerin und frühere First Lady von Island.