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Hochschulranking nach Gleichstellungsaspekten

Das CEWS-Hochschulranking liefert Daten darüber, wie es um die Geschlechtergleichstellung an Hochschulen in Deutschland bestellt ist. Die Ausgabe 2025 ist jetzt erschienen.

Als Instrument zur Qualitätssicherung im Bereich Geschlechtergleichstellung erstellt das Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung (CEWS) seit über 20 Jahren das Hochschulranking nach Gleichstellungsaspekten. Aktuell wurde die zwölfte Ausgabe veröffentlicht. Das Ranking bietet eine übersichtliche Aufbereitung von Daten zur Gleichstellung auf den verschiedenen Qualifikations- und Karrierestufen an Hochschulen in Deutschland. Es ergänzt etablierte Instrumente wie Wettbewerbe (z. B. das Professorinnenprogramm), Evaluationen und Zertifizierungen. 

Als das Ranking 2003 erstmals erschien, lag der Professorinnenanteil noch bei 11 Prozent und ein Fünftel der bewerteten Hochschulen hatte einen Frauenanteil unter 5 Prozent. Inzwischen (2023) liegt der Professorinnenanteil bei 29 Prozent, aber an vier Hochschulen ist immer noch weniger als jede zehnte Professur mit einer Frau besetzt. 

Bei der Gesamtbewertung der Universitäten in Deutschland belegen die Universität Potsdam – wie bereits 2021 und 2023 – sowie weitere fünf Universitäten (Berlin Hertie School of Governance und die Universität der Bundeswehr München sowie die Universitäten Duisburg-Essen, Hildesheim, Marburg und Saarbrücken) Spitzenpositionen im Ranking nach Gleichstellungsaspekten. Bei den Hochschulen für Angewandte Wissenschaften positionieren sich 19 Hochschulen in der höchsten Ranggruppe, darunter wie bereits 2023 die Hochschule Fulda, die Evangelische Hochschule Ludwigsburg und die Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen. Bei den Kunst- und Musikhochschulen führen acht Hochschulen das Ranking an. Das Länderranking beruht auf einer ähnlichen Methodik wie das Hochschulranking. Im aktuellen Ranking liegen Berlin und erstmals Bremen auf Spitzenplätzen, gefolgt von Hamburg. 
 
Die Teilhabe der Geschlechter an Hochschulen veränderte sich dank der Anstrengungen von Gleichstellungsakteur*innen in den Hochschulen sowie Programmen auf Bundes- und Landesebene und weiteren Initiativen wie der DFG, wenn auch viel zu langsam und nicht ohne die Gefahr von Rückschritten. Veränderungen in der Teilhabe und in der gleichstellungspolitischen Diskussion waren für das CEWS ein Anlass, mit der aktuellen Ausgabe des Rankings die Methodik anzupassen. Um weiterhin Anreize für Anstrengungen in der Gleichstellungspolitik zu setzen, erfolgt die Bildung der Ranggruppen zukünftig über Schwellenwerte und nicht wie bisher durch Quartile. Durch die Schwellenwerte haben alle Hochschulen die Möglichkeit – und damit einen Anreiz – in die Top-Gruppe zu gelangen.
Weiter wird der Indikator zum wissenschaftlichen und künstlerischen Personal für die Universitäten nur noch für das promovierte Personal berechnet. Trotz dieser Änderungen bleiben Grundprinzipien des Rankings bestehen – die Vollerhebung der deutschen Hochschulen, die Verwendung amtlicher Daten des Statistischen Bundesamtes, die Nutzung eines Indikatorensets und der Bezug auf das Kaskadenprinzip. 
 
Das aktuelle Ranking beruht auf Daten der amtlichen Hochschulstatistik aus dem Jahr 2023. Ausgewertet wurden die Daten von 307 Hochschulen, das Gesamtranking gibt Auskunft über 79 Universitäten, 148 Hochschulen für Angewandte Wissenschaften und 45 Kunst- und Musikhochschulen. Bewertet wurden die Hochschulen in den Bereichen Studierende, Promotionen, Habilitationen und Juniorprofessuren, wissenschaftliches und künstlerisches Personal sowie Professuren. Berücksichtigt wurden auch Veränderungen im Zeitverlauf beim wissenschaftlichen und künstlerischen Personal sowie bei den Professuren.