Neue Veröffentlichung im Projekt EXENKO: Exzellenz – aber welche?
EXENKOWas bedeutet Exzellenz in der Wissenschaft – und für wen? Ein neuer Beitrag im Projekt EXENKO hinterfragt gängige Leistungskriterien und plädiert für mehr Diversität und Gerechtigkeit.
Im Rahmen des Projekts EXENKO ist ein neuer wissenschaftlicher Beitrag erschienen, der sich kritisch mit dem Verhältnis von wissenschaftlicher Exzellenz und Geschlechtergleichstellung auseinandersetzt. Der Artikel, veröffentlicht im aktuellen Heft der UNIKATE, basiert auf zwei empirischen Studien mit Interviews an Hochschulen in Nordrhein-Westfalen. Befragt wurden Professor*innen, Postdocs, Gleichstellungsbeauftragte sowie Mitarbeitende der Hochschulkommunikation.
Die Autorinnen Lara Altenstädter, Maren A. Jochimsen, Ute Klammer und Nicolle Pfaff zeigen auf, dass gängige Leistungskriterien ebenso wie der Exzellenzbegriff in der Wissenschaft häufig als zu eng gefasst und wenig vereinbar mit Gleichstellungszielen wahrgenommen werden. Der Beitrag plädiert dafür die Entwicklung eines geschlechter- und diversitätssensiblen, diskriminierungsfreien Exzellenzbegriffs voranzutreiben.
Gerade durch den Ausbau der Wettbewerbsorientierung in der Hochschullandschaft, wie z. B. die Exzellenzinitiative, sehen die Autorinnen Bemühungen um Gleichstellung teilweise ausgebremst. Auch wenn es begrüßt wird, dass es z. B. von der DFG mittlerweile Diversity-Standards gibt, müsse die Bereitschaft aller beteiligten Akteur*innen bestehen, parallel den Exzellenzbegriff zu weiten und zu diskutieren. Sie fordern, Kriterien für wissenschaftliche Exzellenz offenzulegen, zu reflektieren und zu hinterfragen. Nur so könne eine inklusive Wissenschaftskultur entstehen.