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Steigerung der Sichtbarkeit von Expertinnen

Prof. Julia Frohne vom Projekt WE! präsentierte im Online-Vortrag Erkenntnisse und Handlungsempfehlungen zur Sichtbarmachung von Frauen als Expertinnen. Die Aufzeichnung ist jetzt online verfügbar.

Mit dem Vortrag "Steigerung der Sichtbarkeit von Frauen als Expertinnen – Erfahrungen und Handlungsempfehlungen aus dem Projekt Westfälische Erfinderinnen“ von Prof. Dr. Julia Frohne startete die Online-Vortragsreihe IFiF-Impulse in das aktuelle Semester. 

In der öffentlichen Vortragsreihe stellen Beteiligte aus der Förderrichtlinie "Innovative Frauen im Fokus", mit der das Bundesministerium für Bildung und Forschung über 30 Projekte rund um das Thema Sichtbarkeit innovativer Frauen fördert, ihre Arbeit vor und berichten von ihren Erkenntnissen und Ergebnissen.

Julia Frohne berichtete aus der Forschung, dass Sichtbarkeit so wichtig ist, da sie gesellschaftliche Erwartungen und Zuschreibungen verändern. Sie kann u.a. durch bestimmte Posten, Preise, Medienberichte und Auftritte auf Veranstaltungen entstehen. Sichtbarkeit sei ein selbstreferenzierendes System, da bereits bekannte Personen und Netzwerke häufig als erstes z. B. für Medienberichte angefragt würden.

Im Projekt Westfälische Erfinderinnen wurde auch eine professionelle Kommunikationsstrategie und -kampagne entwickelt, mit der innovative Frauen aus dem Ruhrgebiet und Münsterland sichtbar gemacht wurden. Dafür wurden zunächst Porträts von 70 innovativen Frauen aus unterschiedlichsten Bereichen erstellt, die auf der Website des Projekts abrufbar sind. Die porträtierten Frauen konnten sich im Netzwerk WE!nnovate austauschen und bekamen Tipps für die eigene Sichtbarkeit, u.a. zur Arbeit mit Medien. Außerdem wurde eine professionelle Kommunikationskampagne aufgesetzt, um die Erfinderinnen sichtbarer zu machen. Die crossmediale Kampagne verband Social Media Posts mit einer Plakatkampagne. Gerade durch diese Crossmedialität wurde viel Aufmerksamkeit und Sichtbarkeit, auch in der Presse, erzielt.

Für Frauen, die sichtbarer werden möchten, gab Julia Frohne folgende Empfehlungen mit:

  • Selbstverständnis: sich seiner Expertise bewusst sein
  • Den eigenen Unique Selling Point (USP) herausstellen
  • Laut sein und z. B. aktiv auf Medien zugehen
  • Netzwerken
  • Sich auf Preise und Ausschreibungen bewerben
  • Die eigene Storyline entwickeln und aufbereiten

Besonders wichtig ist ihr zu betonen, dass es sehr schwierig ist, im Alleingang sichtbar zu werden. Daher ihr Rat: Suchen Sie Multiplikator*innen und Unterstützung, nutzen Sie Netzwerke, mit denen Sie sichtbar werden können! Diese sind häufig auch eine erste Anlaufstelle für Presseanfragen.

Sie betonte aber auch, dass es viele strukturelle Defizite gibt, die Frauen daran hindern, sichtbar zu werden – selbst dann, wenn sie es wollen. Daher richtet sich ihr Appell an Institutionen, Innovatorinnen und ihre Leistungen stärker ausfindig und sichtbar zu machen und damit zu einem veränderten Innovationsverständnis beizutragen. Dafür müssten Institutionen und Medien für die Herausforderung der Sichtbarkeit von Frauen und für den Handlungsbedarf sensibilisiert werden, denn vielen Personen seien die strukturellen Probleme hier nicht bewusst.

Die Erfahrungen des Projekts sind in einer Fallstudiensammlung und einer Toolbox aufbereitet. Die Toolbox enthält Tipps aus der Arbeit des Projekts und kann anderen Hochschulen und Institutionen dazu dienen, selbst innovative Frauen sichtbarer zu machen.

Die Toolbox steht auf der Projektwebseite unter www.westfaelische-erfinderinnen.de zum kostenfreien Download zur Verfügung.

Die Fallstudiensammlung können Sie hier herunterladen.

Hier geht es zum Projektsteckbrief von WE!