Unterstützung bei Anfeindungen in der Wissenschaft
Das Team von Scicomm-Support bietet Beratung und Unterstützung bei wissenschaftlichen Anfeindungen. Julia Wandt hat die Anlaufstelle in einem Workshop vorgestellt.
Scicomm-Support ist die nationale Anlaufstelle bei Angriffen und unsachlichen Konflikten in der Wissenschaftskommunikation. Das Team bietet Wissenschaftler*innen und Wissenschaftskommunikator*innen bei derartigen Angriffen und Konflikten Beratung und Unterstützung. Im Rahmen eines Workshops stellte Julia Wandt, Expertin für Hochschul- und Wissenschaftskommunikation, die Arbeit von Scicomm-Support vor.
Zu Beginn gab sie einen Überblick über verschiedene Formen von Wissenschaftsfeindlichkeit und Hassrede. Danach zeigte die Referentin auf Grundlage verschiedener Studien auf: Die Angriffe auf Personen, die wissenschaftlich kommunizieren, haben in den letzten Jahren spürbar zugenommen. Einschüchterung kann zum Rückzug aus der Öffentlichkeit führen – mit negativen Folgen für die Wissenschaftsfreiheit. Besonders erschreckend: Laut Studien vermeiden viele Forschende mittlerweile bestimmte Themen oder Methoden, aus Angst vor negativen persönlichen Folgen oder weil Druck ausgeübt wurde.
Der Scicomm-Support bietet Betroffenen eine vertrauliche, unabhängige Anlaufstelle mit rechtlicher, psychologischer und kommunikativer Unterstützung – online und offline. Telefonisch ist die Anlaufstelle unter 0157 923 448 04 täglich von 7:00 bis 22:00 Uhr an 365 Tagen im Jahr erreichbar.
Die Ziele der Einrichtung sind die Stärkung der Resilienz des Wissenschaftssystems gegen Hatespeech, Wissenschaftsfeindlichkeit und weitere Formen von Angriffen sowie die Verhinderung des Rückzugs von Wissenschaftler*innen und wissenschaftlichen Einrichtungen aus der öffentlichen Kommunikation.
Das Unterstützungsangebot basiert auf drei Säulen:
- persönliche telefonische Beratung,
- Informationsangebote auf der Website und
- Trainings und Weiterbildungen für Wissenschaftler*innen, Wissenschaftskommunikator*innen und wissenschaftliche Einrichtungen insgesamt
Im Workshop wurden auch konkrete Handlungsmöglichkeiten vorgestellt:
- Unterstützung und Hilfe organisieren
- Vertrauenspersonen und Community aktivieren
- (öffentliche) Statements
- Gegenrede
- Praktische Unterstützung
- Selfcare, psychische Hygiene
- Die eigene Institution und Kommunikationsabteilung einbeziehen
- Den Scicomm-Support anrufen
Für den Umgang mit Angriffen auf Social Media helfen Strategien wie Gegenrede, sachliche Konfrontation, Ignorieren („Don’t feed the troll“), die rechtssichere Dokumentation von Inhalten sowie die straf- und zivilrechtliche Verfolgung.
Zusätzlich zur oben genannten Telefonnummer hat das Team von Scicomm-Support in diesem Leitfaden auch Empfehlungen zum Umgang mit Angriffen und unsachlichen Konflikten in der Wissenschaftskommunikation zusammengestellt, die bei Bedarf als erste Referenz zu Rate gezogen werden können.
Weitere Informationen: www.scicomm-support.de