Zum Abschluss des IFiF-Projekts InnoGründerinnen wurden Handlungsempfehlungen mit Praxisbeispielen und Handlungsoptionen für eine erfolgreiche Gründerinnenförderung vorgestellt.
InnoGründerinnen
Gründerinnenfreundliche Universitäten und Hochschulen für Deutschland
Steckbrief
- Institution:
- Bildungswerk der Thüringer Wirtschaft e.V. für die bundesweite gründerinnenagentur (bga)
- Laufzeit:
- August 2021 - Juli 2024
- Kontakt:
-
Dr. Andrea
Schirmacher
inno-gruenderinnen@gruenderinnenagentur.de - Web:
-
Externer Link
innogruenderinnen-bga.de
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Aktuelles aus dem Projekt
Weniger Unternehmensgründungen von Studentinnen als von Studenten
Mittlerweile nehmen ungefähr gleich viele Frauen wie Männer ein Studium auf. Auf dem Weg hin zu der attraktiven und häufig auch lukrativen beruflichen Option als Gründungsperson gehen jedoch überdurchschnittlich viele Frauen „verloren“. Das Gründungsinteresse von Frauen zu wecken, sie adäquat auf diese berufliche Option vorzubereiten und die Angebote zur Gründungsbegleitung gendergerecht aufzusetzen, gelingt bislang nicht ausreichend. Gleichzeitig kann vermutet werden, dass eine bessere und zielgruppengerechtere Unterstützung von Frauen als Gründerinnen an den Hochschulen einer der Schlüsselfaktoren zu einer größeren Beteiligung von Frauen am innovativen Gründungsgeschehen insgesamt ist.
Strukturen an den Hochschulen im Blick
Das Projekt InnoGründerinnen richtet den Blick auf gründerinnenfreundliche Strukturen an Hochschulen, identifiziert Best-Practice-Ansätze, entwickelt einen Handlungsleitfaden für die universitäre Praxis und macht die Innovationspotenziale von Gründerinnen sichtbar.
Zu Beginn erfolgt eine quantitative und qualitative Datenerhebung zur Evaluierung der Strukturen. Diese bildet die Grundlage für die weitere Arbeit im Projekt. Die Datenerhebung wird in enger Zusammenarbeit mit der Unterauftragnehmerin INES Berlin – Institut für empirische Sozial- und Wirtschaftsforschung (ines-berlin.de) durchgeführt.
Auf Basis dieser Erhebung zur Anzahl von Gründerinnen, den realisierten Gründungen aus den einzelnen Hochschulen heraus und zu den strukturellen Bedingungen für Gründerinnen an Hochschulen, werden die Unterstützungsstrukturen für Gründerinnen an ausgewählten Hochschulen beispielhaft evaluiert und Best-Practice-Beispiele besonders gelungener Förderansätze für Gründerinnen identifiziert. Im Rahmen des Auswertungs- und Evaluationsprozesses werden außerdem Handlungsempfehlungen entwickelt und auf ihre Praxistauglichkeit hin überprüft. Die Ergebnisse sollen in einer Publikation und im Rahmen eines Kongresses als Best-Practice-Empfehlungen an die Hochschulen zurücktransferiert werden.
Gründerinnen als Role Models
Zielsetzung darüber hinaus ist, die Sensibilisierung weiterer Kreise von Hochschulen, Gründungslehrstühlen und Gründungs- und Career-Zentren in den Hochschulen für die Potenziale der Studentinnen und Akademikerinnen als mögliche Innovationsgründerinnen voranzutreiben.
Flankiert wird der gesamte Prozess durch eine öffentlichkeitswirksame Begleitung, in deren Mittelpunkt die Präsentation vorbildhafter und innovativer Gründerinnen mit Hochschulbiografie als Role Models steht. Damit wird ein Beitrag zur besseren Sichtbarkeit gut qualifizierter Frauen geleistet, die in der unternehmerischen Selbständigkeit attraktive Karriere-Optionen finden.
Alles auf einen Blick
Die bundesweite gründerinnenagentur (bga) ist ein deutschlandweites Kompetenz- und Servicezentrum zur unternehmerischen Selbständigkeit von Frauen. Wir bieten über alle Branchen hinweg Angebote zu den Themen Gründung, Festigung, Wachstum, Start-ups und Unternehmensnachfolge. Die bga ist Ansprechpartnerin für Wirtschaft, Wissenschaft, Politik, Medien sowie für Gründerinnen, Unternehmerinnen, Betriebsnachfolgerinnen und female Start-ups. Wir bündeln Kontakte und Informationen zu Expertinnen und Experten, Studien, Beratungseinrichtungen und Netzwerken in ganz Deutschland und wurden von der Europäischen Kommission als europäisches Erfolgsmodell ausgezeichnet.
- Die Hochschulen bekommen einen erprobten Leitfaden mit Best-Practise-Beispielen, um zielgruppenspezifisch Gründerinnen fördern zu können.
- Die Hochschulen werden für die Potenziale von Female Entrepreneurship sensibilisiert.
- Die Hochschulen entwickeln Maßnahmen, um Frauen als Gründerinnen anzusprechen und aufzuschließen.
- Gründerinnen mit Hochschulbiografie werden als Role Models bekannter und inspirieren Studentinnen, diese Karrierechancen zu prüfen.
Damit leistet das Projekt einen Beitrag, das Gründungsinteresse von Frauen mit Hochschulbiografie zu erhöhen.
- Hochschulen
- Career- und Transfereinrichtungen der Hochschulen
- Gründungsinteressierte Studentinnen und Akademikerinnen
Es ist ein mehrstufiger, aufeinander aufbauender Projektablauf mit mehreren Arbeitspaketen geplant. Zunächst werden die Angebote für die berufliche Option einer Unternehmensgründung für Frauen an den Hochschulen sowohl quantitativ als auch qualitativ erhoben und damit der Status quo ermittelt. Dann beginnt ein komplexer Auswertungs- und Evaluationsprozess mit Expertinnenhearings und Round Table-Gesprächen an den Hochschulen, an dessen Ende Handlungsempfehlungen für die Arbeit mit künftigen Gründerinnen an Hochschulen stehen. Die Ergebnisse sollen in einer Publikation und im Rahmen eines Kongresses im Frühjahr 2024 als Best-Practice-Empfehlungen in die Hochschulen zurücktransferiert werden. Flankiert werden soll der Prozess in der zweiten Projekthälfte durch eine öffentlichkeitswirksame Begleitung, in deren Zentrum die Präsentation vorbildhafter und innovativer Gründerinnen mit Hochschulbiografie als Role Models steht.
InnoGründerinnen stellt seine Projektergebnisse in Form von einer Studie zur Verfügung. Gemeinsam mit INES Berlin (Institut für empirische Sozial- und Wirtschaftsforschung) hat das Projekt eine quantitative und qualitative Datenerhebung entwickelt und durchgeführt. Die Studie, mit der erstmals der Status Quo von Gründungsaktivitäten von Frauen aus Hochschulen heraus untersucht wurde, kann hier heruntergeladen werden.
InnoGründerinnen_Datenbericht 2023Download:
Das IFiF-Projekt InnoGründerinnen entwickelte im Laufe der Förderzeit einen Handlungsleitfaden „Gründerinnen an den Start“ in dem gute Praxisbeispiele und Handlungsempfehlungen für eine erfolgreiche Gründerinnenförderung vorgestellt werden. Das Ziel ist, zukünftig mehr Frauen an den Hochschulen für das Thema Gründung zu begeistern und die bislang ungenutzten Potenziale von Frauen mit Hochschulbiografie zu heben.
www.innogruenderinnen-bga.de/handlungsempfehlungen
InnoGründerinnen: Gründerinnenfreundliche Universitäten und Hochschulen für Deutschland
Das Projekt InnoGründerinnen fördert gründerinnenfreundliche Strukturen an Hochschulen, indem es Best Practices identifiziert, Handlungsempfehlungen für die universitäre Praxis entwickelt und die Innovationspotenziale von Gründerinnen sichtbar macht. Dazu wollten wir gerne mehr erfahren und haben Dr. Andrea Schirmacher um ein Interview gebeten.
Frau Dr. Schirmacher, Sie untersuchen im Projekt InnoGründerinnen gründerinnenfreundliche Strukturen an Hochschulen. Wie stellt sich die Geschlechterverteilung bei Unternehmensgründungen aus dem Hochschulumfeld denn aktuell dar? Also wie viele Frauen gründen im Vergleich zu Männern aus der Hochschule heraus?
Insgesamt betrachtet sind die Aktivitäten hinsichtlich Gründungsvorhaben und Gründungen bei den befragten Hochschulen relativ gering. Denn nur knapp die Hälfte (49,8 %) aller befragten Hochschulen gibt mindestens ein Gründungsvorhaben an. Und nur 29 % der befragten Hochschulen geben mindestens eine Gründung an. Viele Hochschulen erheben also offenbar keine Zahlen dazu.
Nur an jedem dritten Gründungsvorhaben an Hochschulen in Deutschland sind Frauen beteiligt (36,3 %). Bei den realisierten Gründungen aus Hochschulen liegt der Anteil in unserer Erhebung bei nur 4,2 %. Allerdings ist dabei zu berücksichtigen, dass über ein Drittel der Hochschulen gar nicht dokumentieren, ob aus einem Gründungsvorhaben eine Gründung wird. Gleichzeitig halten über 42 % der Hochschulen das Angebot der allgemeinen Beratungsmöglichkeiten für gründungsinteressierte Frauen bereits für ausreichend.
Doch es gibt auch gute Nachrichten. Die Hochschulen sehen überwiegend noch erheblichen Handlungsspielraum, Frauen als Gründende künftig besser zu erreichen. Bei über 50 % der Hochschulen steht die Verbesserung der Strukturen für Gründerinnen im Fokus ihrer zukünftigen Maßnahmen im Gründungsbereich.
Wer sich für die erhobenen Daten interessiert, findet die gesamte Studie auf der Projektwebseite unter https://innogruenderinnen-bga.de/fileadmin/documents/InnoBericht-2023-Online_042023.pdf
Welche Bedeutung hat die Förderung gründerinnenfreundlicher Strukturen an Hochschulen für die Wirtschaft und die Gesellschaft?
Wenn man von dem nahezu ausgeglichenen Geschlechterverhältnis bei der Aufnahme eines Studiums ausgeht, dann gehen auf dem Weg hin zu der attraktiven und häufig auch lukrativen beruflichen Option als Gründungsperson überdurchschnittlich viele Frauen „verloren“.
Das Gründungsinteresse von Frauen zu wecken, sie adäquat auf diese berufliche Option vorzubereiten und die Angebote zur Gründungsbegleitung gendergerecht aufzusetzen, gelingt an den Hochschulen bislang nicht ausreichend. Gleichzeitig kann man vermuten, dass eine bessere und zielgruppengerechtere Unterstützung von Frauen als Gründerinnen an den Hochschulen einer der Schlüsselfaktoren zu einer größeren Beteiligung von Frauen am innovativen Gründungsgeschehen insgesamt ist und damit einen wichtigen Beitrag zur Volkswirtschaft leistet. Sie zu fördern, trägt zur Schaffung von Arbeitsplätzen bei und ist zugleich von gesellschaftlichem Nutzen.
Untersuchungen zeigen, dass frauengeführte Unternehmen eher bereit sind, neue Produkte und innovative Lösungen einzuführen. Zudem kann Geschlechtervielfalt am Arbeitsplatz zu mehr Kreativität, effizienten Lösungen und einer besseren Entscheidungsfindung führen. Daher muss mehr getan werden, um ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis zu erreichen und es Frauen zu ermöglichen, ihr Potenzial in einer sich wandelnden Wirtschaft zu nutzen.
Laut Drittem Gleichstellungsbericht der Bundesregierung haben Frauen schlechtere Verwirklichungschancen und können ihre gute Berufsausbildung oder ihren Studienabschluss mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit für einen guten Job verwenden und müssen häufiger in berufsfremden Feldern arbeiten. Dazu tragen stereotype Konzepte und traditionelle Vorstellungen von Wirtschaft, Erfolg und Innovation bei, die alternative Ansätze oft ausschließen. In diesem gesellschaftlichen Umfeld agieren auch die Hochschulen, die Beratenden und Studierenden. Daher war es eine der Zielsetzung im Projekt, die Sensibilisierung weiterer Kreise von Hochschulen, Gründungslehrstühlen und Gründungs- und Career-Zentren in den Hochschulen für die Potenziale der Studentinnen und Akademikerinnen als mögliche Innovationsgründerinnen voranzutreiben, um die Gründungsförderung an Hochschulen geschlechtergerechter zu gestalten. Nur so kann erreicht werden, dass Frauen im Gründungsgeschehen an Hochschulen eine größere und angemessene Rolle spielen und die gewünschten volkswirtschaftlichen und gesellschaftlichen Effekte erzielt werden können.
Wo sehen Sie die größten Barrieren für weibliche Gründerinnen?
Gesellschaftliche Vorurteile und Geschlechterstereotype prägen nach wie vor die Wahrnehmung von Frauen im Gründungsgeschehen. Ihnen wird oft geringere unternehmerische Kompetenz zugeschrieben. Das baut Hemmschwellen auf und hindert Frauen daran, ihre Gründungsideen umzusetzen.
Dabei sind es oft Frauen, die gesellschaftlich relevante oder gemeinwohlorientierte Geschäftsideen entwickeln und diese Aspekte in ihre Geschäftsmodelle integrieren. Doch genau die werden oft nicht als erfolgversprechend wahrgenommen und finden daher weniger Unterstützung.
Innovation wird oft auf technologische Aspekte reduziert. Das schränkt die Wahrnehmung ein, innovative Geschäftsideen auch in anderen Branchen und Bereichen zu erkennen. Damit einhergehend ist das herrschende Verständnis von Unternehmensgründung oft heteronormativ und auf Vollzeittätigkeit ausgerichtet, es schließt damit alle Formen hybrider Selbstständigkeit aus. Frauen, die familiäre Verantwortung tragen, werden dadurch benachteiligt.
Insgesamt ist es daher notwendig, die Gründungsförderung an Hochschulen geschlechtergerechter zu gestalten. Die Hochschulen müssen Gründerinnen mit ihren Ideen ernst nehmen und unterstützen und ihre Gründungsförderung breiter und vielfältiger ausrichten.
Welche Erfolgsfaktoren für Gründerinnen konnten Sie im Projektverlauf identifizieren?
Strukturelle und kulturelle Rahmenbedingungen, ein Mangel an Anreizen und spezifischen Unterstützungsangeboten führen dazu, dass (angehende) Akademikerinnen trotz hervorragender Qualifizierung deutlich seltener Unternehmen gründen als ihre männlichen Kollegen.
Hochschulen können auf unterschiedlichen Ebenen ansetzen, um gründerinnenfreundlicher zu werden und zugleich das Thema Gründung generell stärker in den Fokus zu rücken. Sie betreffen die institutionellen Rahmenbedingungen der Gründungsförderung, die Vorgaben und Einstellungen der Hochschulleitung, die bereitgestellte Infrastruktur, die Berücksichtigung von Gründung und Gründerinnen in Forschung und Lehre sowie die Aktivitäten der Hochschule insgesamt.
Strukturelle Barrieren, die eine Verstetigung der Gründerinnenunterstützung an den Hochschulen hemmen, sind häufig die Ressourcenausstattung oder fehlende institutionell verbindliche Regeln zur Förderung von Female Entrepreneurship.
Konkret profitieren gründungsinteressierte Frauen von verschiedenen hochschulinternen Angeboten der Gründungsförderung. Dazu gehören beispielsweise die Vorstellung des Gründungsservice in Lehrveranstaltungen oder in der Mensa, auf die Bedarfe von Frauen spezialisierte Formate des Gründungsservice, die Begleitung von Gründerinnen durch Mentorinnen und Netzwerkformate speziell für Gründerinnen. Darüber hinaus sind beispielsweise auch hochschulübergreifende Formate in Kooperation mit Frauennetzwerken denkbar.
Aus Sicht der Gründerinnen spielen für ihren Erfolg zu gründen zudem die professionelle Beratung und Begleitung, z.B. im Rahmen eines Coaching-Programms der Gründungseinrichtungen, eine wichtige Rolle. Ihre Entscheidung zu gründen hängt häufig auch von der Option einer finanziellen Förderung der Gründung ab.
Wie müsste eine Hochschule aussehen, die richtig gründerinnenfreundlich ist?
Hochschulen haben viele Möglichkeiten, um ein gründerinnenfreundliches Klima zu schaffen und dafür zu sorgen, dass Frauen innovative Ideen entwickeln und in die Tat umsetzen können. Der im Projekt entwickelte Handlungsleitfaden zeigt eine Vielzahl an Stellschrauben auf verschiedenen Handlungsebenen.
An Hochschulen, bei denen das Thema Gründung generell eine große Rolle spielt, sind Frauen als Gründerinnen deutlich präsenter als an Hochschulen ohne eine solche Gründungskultur. Es braucht deshalb eine umfassende Strategie, um unternehmerisches Denken generell und die Gründungsbereitschaft von Frauen zu fördern.
Dazu sollte das Thema Gründung von Frauen als Ziel in der Satzung verankert und bei der Hochschulleitung als Querschnittsaufgabe angesiedelt sein. Informationen zu diesem Thema landen in sämtlichen Fakultäten. Es gibt eine systematische Datenerhebung zum Gründungsgeschehen von Frauen und eine Evaluation auf der Grundlage definierter Ziele. Die Hochschule stellt Gründer*innen Räume, Labors, Geräte oder auch finanzielle Mittel zur Verfügung, damit die Gründungsidee weiterentwickelt werden kann. Hilfreich sind dabei paritätisch besetzte Entscheidungsgremien, nicht nur im Gründungsbereich.
Dazu wird eine zentrale Serviceeinheit als Anlaufstelle benötigt, die mit ausreichenden Ressourcen ausgestattet und in das regionale Gründungsökosystem eingebunden ist. Das Personal der Serviceeinheit hat Fach- und Genderkompetenz und nimmt proaktiv Kontakt mit Fakultäten und Frauen auf und macht Gründungen von Frauen aus der Hochschule sichtbar.
Sie definiert einen in der gesamten Hochschule anerkannten Gründungsbegriff, der das gesamte Spektrum von möglichen Gründungen umfasst und beispielsweise auch Soloselbständigkeit, hybride Gründungsformen und Gründungen von Alumnae der Hochschule einbezieht.
In einer gründerinnenfreundlichen Hochschule bietet die zentrale Anlaufstelle Veranstaltungen, Beratungen und spezielle Vernetzungsangebote für (potenzielle) Gründerinnen an.
Wie stellen Sie sicher, dass das Projekt InnoGründerinnen nachhaltige Auswirkungen erzielt und langfristig wirksam bleibt?
Die Handlungsempfehlungen wurden auf Grundlage der Studienergebnisse gemeinsam mit Vertreter*innen der Hochschulen in einem iterativen Prozess entwickelt. Dazu haben wir in 10 Bundesländern Round Tables mit Vertreter*innen aus dem Bereich der Gründungssensibilisierung, -förderung und -begleitung in Hochschulen durchgeführt.
Ziel dabei war es, die Ergebnisse der Studie an die Hochschulen rückzukoppeln, erste Handlungsansätze und Erfolgsfaktoren vorzustellen und mit den Erfahrungswerten, Strukturen, Handlungsmöglichkeiten und dem Wirkungsradius der jeweiligen Einrichtung vor Ort abzugleichen sowie die Gründungsstrukturen unterschiedlicher Hochschulen im jeweiligen Bundesland zu vernetzen und für das Thema zu sensibilisieren.
Diese Vernetzung ist in vielen Bundesländern auch gelungen; in Baden-Württemberg haben beispielsweise Teilnehmerinnen des Round Tables aus mehreren Hochschulen einen gemeinsamen Verbundprojektantrag im Themenfeld gestellt.
Die in diesem Prozess entstandenen Handlungsempfehlungen werden bei einer abschließenden Transfertagung, die am 7. Juni in Berlin stattfinden wird, vorgestellt und sind dann dauerhaft auf der Projektwebseite innogruenderinnen-bga.de abrufbar.
Die bundesweite gründerinnenagentur (bga) steht im konstanten Austausch mit einem weiten Spektrum von Gründungsfördereinrichtungen und Expert*innen, um das Thema zu transferieren und zur Verankerung vor Ort beizutragen. Die Regionalverantwortlichen der bga sind in den jeweiligen Bundesländern auch für die Hochschulen Ansprechpartnerinnen zum Thema Female Entrepreneurship, so dass sich auch dezentrale Arbeitskreise entwickeln können.
Eine zweite Säule im Projekt ist eine einjährige Imagekampagne von Gründerinnen mit Hochschulbiografie in den sozialen Medien: linktr.ee/innogruenderinnen. Hier wird jede Woche eine Gründerin vorgestellt, um Role Models zu präsentieren, die sonst nicht sichtbar sind. Auch hier wird das Thema Female Entrepreneurship gesetzt und vielfältig und divers dargestellt.