Mit den eigenen Kompetenzen und der eigenen Forschung sichtbar werden – darum ging es am 16. Januar 2024 in der Online-Vortragsreihe IFiF-Impulse.
SPARK
Sichtbare Potenzialträgerinnen als Rollen(vor)bilder weiblicher wissenschaftlicher Karrieren
Steckbrief
- Institution:
- Deutsche Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer
- Laufzeit:
- Oktober 2021 - Dezember 2022
- Kontakt:
-
Dr. Julia
Rathke
kontakt@spark-speyer.de - Web:
-
Externer Link
www.spark-speyer.de
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Aktuelles aus dem Projekt
Mehr Sichtbarkeit für Wissenschaftlerinnen
Das vom BMBF geförderte Projekt „SPARK – Sichtbare Potentialträgerinnen als Rollen(vor)bilder weiblicher wissenschaftlicher Karrieren“ untersucht die Sichtbarkeit von Wissenschaftlerinnen und entwickelt dabei wissenschaftlich fundiert und begleitet ein Workshopformat, um Wissenschaftlerinnen unterschiedlicher Karrierestufen darin zu unterstützen, mehr Sichtbarkeit für sich zu erlangen. Für die am Pilotworkshop teilnehmenden Wissenschaftlerinnen soll dieses Ziel der gesteigerten Sichtbarkeit bereits während der Projektlaufzeit erreicht werden.
Konkrete Umsetzung
SPARK hat im Projektverlauf folgende Detailschritte umgesetzt:
- Entwicklung von Maßnahmen für eine erhöhte Sichtbarkeit von Frauen. Diese erfolgte mit interdisziplinären Expertinnen bspw. aus der Soziologie, Genderforschung
- Befragung von Wissenschaftlerinnen in Deutschland zu ihrer Sichtbarkeit in einem Online-Survey
- Angebot eines wissenschaftlich fundierten und begleiteten Workshopformates für Wissenschaftlerinnen
- Erzeugen von Sichtbarkeit für beteiligte Wissenschaftlerinnen und das Projekt
- Entwicklung und Durchführung öffentlichkeitswirksamer Kommunikationsmaßnahmen
- Zusammenarbeit mit anderen Projekten der Förderrichtlinie
- Transfer und Evaluation der Ergebnisse mit Gleichstellungsbeauftragten und Hochschulkommunikator*innen aus ganz Deutschland
- Öffentlichkeitswirksame Präsentation der Projektergebnisse und der Sichtbarkeitsprojekte der teilnehmenden Wissenschaftlerinnen beim Abschlussworkshop
Alles auf einen Blick
Wir sind Wissenschaftler*innen verschiedener Fachrichtungen an der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer, die sich mit den Themen Gleichstellung, Wissenschaftskommunikation, Coaching und Sichtbarkeit befassen.
SPARK will wissenschaftlich fundiert und begleitet ein Workshopformat entwickeln, um noch innerhalb der Projektlaufzeit Wissenschaftlerinnen unterschiedlicher Karrierestufen darin zu unterstützen, mehr Sichtbarkeit für sich zu erlangen. Dafür werden zusammen mit Genderforscherinnen konkrete Maßnahmen für mehr Sichtbarkeit entwickelt und Wissenschaftlerinnen zu bereits vorhandenen Maßnahmen und deren Wirksamkeit befragt. Die Erkenntnisse werden direkt im Anschluss praktisch angewandt und evaluiert.
Wissenschaftlerinnen verschiedener Karrierestufen in Deutschland.
Aus einem Design Sprint mit Expertinnen wurden ein Online-Survey sowie ein bedarfsorientiertes und wissenschaftlich fundiertes Workshopformat inkl. nachhaltiger Begleitung entwickelt und direkt im Anschluss mit 8 Wissenschaftlerinnen durchgeführt. Zur nachhaltigen strukturellen Verankerung wurden die Ergebnisse in einem Transferworkshop mit Gleichstellungsbeauftragten und Hochschulkommunikator*innen diskutiert und in einem Abschlussworkshop mit der breiten Öffentlichkeit geteilt.
SPARK stellt seine Projektergebnisse in Form von drei Lessons Learned Paper zur Verfügung. Diese wissenschafltichen Artikel finden Sie hier als Download-Datei (PDF):
1._SPARK_Lessons_Learned_Paper.pdfDownload:
2._SPARK_Lessons_Learned_Paper.pdfDownload:
3._SPARK_Lessons_Learned_Paper.pdfDownload:
Auf dem 41. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie stellten Projektmitglieder eine Umfrage unter Wissenschaftlerinnen vor, die zu ihrer wissenschaftlichen Sichtbarkeit befragt wurden. Die Ergebnisse wurden im Tagungsband veröffentlicht.
publikationen.soziologie.de/index.php
„Sichtbarkeit ist ein Marathon und kein Sprint“
Wie steht es um die Sichtbarkeit von Wissenschaftlerinnen? Was wünschen sie sich an Unterstützung, um ihre eigene Sichtbarkeit zu erhöhen? Und welche Formate könnten hier sinnvoll zum Einsatz kommen? Diesen Fragen geht das Projekt „SPARK – Sichtbare Potentialträgerinnen als Rollen(vor)bilder weiblicher wissenschaftlicher Karrieren“ im Rahmen der Förderlinie „Innovative Frauen im Fokus“ nach.
Im Interview berichtet die Projektleitung Dr. Julia Rathke über die zentralen Ergebnisse von SPARK, das im Projekt entstandene Workshopformat für mehr Sichtbarkeit und über die Ideen, die das Projektteam hat, um auch zukünftig Wissenschaftlerinnen bei der Erhöhung ihrer Sichtbarkeit zu unterstützen.
Frau Rathke, Sie und Ihr Team haben sich mit dem Projekt SPARK dem Thema „Sichtbarkeit von Frauen“ auf unterschiedliche Weise genähert. Sie haben beispielsweise eine Online-Befragung durchgeführt, an der sich knapp 500 Wissenschaftlerinnen unterschiedlicher Karrierestufen beteiligt und Auskunft über ihre eigene Sichtbarkeit gegeben haben. Was sind die zentralen Ergebnisse dieser Befragung?
Generell hat die Befragung gezeigt, dass das Thema Sichtbarkeit für Wissenschaftlerinnen in Deutschland wichtig ist: Nur 22 Prozent der von uns befragten Wissenschaftlerinnen wollen ihre Sichtbarkeit nicht erhöhen. Entweder, weil sie sich schon ausreichend sichtbar fühlen und/oder, weil sie nicht stärker sichtbar sein wollen. Die restlichen 78 Prozent sind daran interessiert, ihre Sichtbarkeit in ihrer Organisation, ihrer wissenschaftlichen Community und/oder auch der Gesellschaft zu erhöhen.
Ein Fragenkomplex beschäftigte sich mit den Möglichkeiten, die die Wissenschaftlerinnen nutzen, um ihre eigene Sichtbarkeit zu erhöhen. Bei den Antworten waren Mehrfachantworten möglich. Jeweils um die 80 Prozent der Befragten geben hier regelmäßige Publikationen und die Teilnahme an Konferenzen an. Für knapp 70 Prozent ist es die Mitarbeit in Forschungsprojekten und für 65 Prozent die Durchführung von Vorlesungen, die zur Verbesserung der eigenen Sichtbarkeit beitragen. Gleichauf mit Letzteren nutzen bereits 65 Prozent der von uns befragten Wissenschaftlerinnen digitale Tools, wie ResearchGate, LinkedIn oder Twitter, um ihre Sichtbarkeit zu erhöhen. Die Antwort “Publikation in High-Impact-Journals" wurde hingegen nur von rund 30 Prozent der Befragten ausgewählt.
Ganz konkret: Was haben die meisten Frauen als Grund für eine geringe Sichtbarkeit angegeben?
Am häufigsten genannt werden fehlende zeitliche Freiräume, sowohl während der Arbeitszeit als auch außerhalb der Arbeitszeit, z.B. wegen familiärer Verpflichtungen. An dritter Stelle folgt die fehlende Affinität zu den Sozialen Medien. Letztgenannten Aspekt haben wir in unserem SPARK-Sichtbarkeits-Workshop aufgegriffen.
Wie genau lief dieser Sichtbarkeits-Workshop ab? Und konnten die teilnehmenden Wissenschaftlerinnen ihre Sichtbarkeit tatsächlich steigern?
Der erste Teil des Workshops fand an zwei Tagen in Präsenz statt. Am ersten Tag haben wir mit den Teilnehmerinnen intensiv die Relevanz ihrer Sichtbarkeit als Wissenschaftlerin reflektiert. Hier war vor allem die Auseinandersetzung mit den eigenen Zielen und Werten wichtig, weil damit die Grundlage für eine authentische und nachhaltige Sichtbarkeitsstrategie gelegt wurde. Am nächsten Tag standen das konkrete Anwenden und Ausprobieren im Vordergrund. In einer “Sichtbarkeitsrallye” konnten die Teilnehmerinnen an verschiedenen Stationen z.B. Podcasts, Soziale Medien, Videoaufnahmen, Fotos u.v.m. ausprobieren. Die Idee dahinter war, eine mögliche, erste Technikhürde gemeinsam zu meistern.
Darauf aufbauend haben die Teilnehmerinnen eine Idee für ein konkretes Sichtbarkeitsprojekt entwickelt, das in der anschließenden, von SPARK aktiv begleiteten Praxisphase umgesetzt wurde. Hier sind tolle, ganz unterschiedliche Ideen entstanden und umgesetzt worden: Zwei Teilnehmerinnen haben sich direkt zusammengeschlossen und gemeinsam ein Podcast-Projekt entwickelt. Die erste Folge wurde bereits aufgenommen, weitere Folgen sind in Planung. Eine weitere Teilnehmerin hat ihre Homepage komplett überarbeitet und eine andere ihren Twitter-Account erfolgreich aktiviert und so ihre Reichweite erhöht. Eine Wissenschaftlerin wollte ihre internationale Sichtbarkeit erhöhen und hat entsprechend die englische Übersetzung ihrer Homepage vorangetrieben. Zwei weitere Teilnehmerinnen haben sich in einem hochschulübergreifenden Lehrprojekt zusammengetan.
Wir konnten feststellen, dass Wissenschaftlerinnen aller Karrierestufen ein großes Interesse und einen großen Bedarf an Unterstützung hinsichtlich der eigenen Sichtbarkeit haben.
Haben Sie Unterschiede zwischen den Wissenschaftlerinnen unterschiedlicher Karrierestufen und unterschiedlichen Alters festgestellt? Sind beispielsweise jüngere Wissenschaftlerinnen präsenter in den Sozialen Medien?
Wir konnten feststellen, dass Wissenschaftlerinnen aller Karrierestufen ein großes Interesse und einen großen Bedarf an Unterstützung hinsichtlich der eigenen Sichtbarkeit haben. In Bezug auf das Alter nennen ältere Wissenschaftlerinnen in unserer Befragung die fehlende Affinität zu Sozialen Medien tatsächlich signifikant häufiger als Hinderungsgrund für entsprechende Sichtbarkeitsaktivitäten als jüngere. Ob allerdings jüngere Wissenschaftlerinnen diese Affinität dann auch häufiger zur Sichtbarmachung ihrer wissenschaftlichen Arbeit nutzen (und eben nicht nur für private Zwecke) ist eine ganz andere Frage. In unserem Werkstatt-Workshop zeigte sich hier jedenfalls zunächst eine große Zurückhaltung, die sich erst im Laufe des Workshops wandelte. Die SPARK Online-Befragung bestätigt dies: Bei der Nutzung sozialer Medien zur Sichtbarmachung der eigenen Forschungstätigkeit können wir zwar einen leicht negativen Effekt des Alters feststellen, allerdings ist dieser statistisch nicht signifikant. Altersunterschiede zeigen sich hingegen eher in anderen Bereichen: Jüngere Wissenschaftlerinnen nutzen Möglichkeiten wie Gutachterinnentätigkeiten, Herausgeberinnentätigkeiten, berufliche und/oder fachliche Netzwerke, Fachgesellschaften und regelmäßige Vorträge tatsächlich seltener als ihre erfahreneren Kolleginnen. Allerdings ist der Alterszusammenhang nicht immer linear: die Altersgruppe der 31 bis 40-Jährigen ist häufig leicht aktiver als die nächst-jüngere (bis 30 Jahre) sowie die nächst-ältere (41-50 Jahre) Gruppe. Eine mögliche Erklärung wären die typischen professoralen Karrierewege in Deutschland: wer eine Professur anstrebt, tut dies in der Regel zwischen 30 und 40 und hat nach Übertritt in die neue Stellung dann zunächst häufig weniger Zeit für Forschungs- und Sichtbarkeitsaktivitäten.
Entsprechend unterscheiden sich die Altersgruppen hinsichtlich ihrer Sichtbarkeitsziele. Auch wenn die meisten von uns abgefragten Items hinsichtlich des Alters keine signifikanten Unterschiede zeigen, so gibt es doch einen zentralen Unterschied: Junge Wissenschaftlerinnen haben eher die Steigerung der eigenen Karrierechancen – sowohl innerhalb als auch außerhalb der Wissenschaft – im Blick, während für etablierte Wissenschaftlerinnen deutlich altruistischere Motive im Vordergrund stehen, beispielsweise die eigene Vorbildfunktion für Nachwuchswissenschaftlerinnen oder positive Veränderungen für die Gesellschaft zu bewirken. Gerade jüngere Wissenschaftlerinnen berichten signifikant häufiger von einem hohen Druck, sich sichtbar machen zu müssen, und gleichzeitig sind sie noch zurückhaltender dabei, sich “ins Zentrum des Geschehens” zu stellen oder sich in der “Öffentlichkeit zu präsentieren”. Was ihnen aber auch fehlt sind weibliche Mentor*innen und Netzwerke. Hier sehen wir ein großes Potenzial, das sich auch in unserem SPARK-Sichtbarkeits-Workshop bestätigt hat: Karrierestufenübergreifende weibliche oder gendergerechte Netzwerke und Tandems, in denen die Mitglieder voneinander lernen und einander unterstützen, sichtbar(er) zu werden, stärken Wissenschaftlerinnen.
Was sind für Sie persönlich die größten Erkenntnisse aus dem Projekt?
“Sichtbarkeit ist ein Marathon und kein Sprint”, lautet eine unserer Lessons Learned aus SPARK. Eine nachhaltige Sichtbarkeitsstrategie erfordert Zeit! Diese Zeit fehlt nicht nur den von uns befragten Wissenschaftlerinnen in ihrem Alltag, sondern auch dem Projekt SPARK und den hier aktiv teilnehmenden Wissenschaftlerinnen. Sehr gerne hätten diese sich eine über die 15-monatige Projektlaufzeit hinausgehende weitere Begleitung gewünscht. So lautet eine zentrale Erkenntnis unseres Projektes: Die Projektlaufzeit hätte sehr viel länger sein können! Dies hängt dann auch direkt mit der zweiten zentralen Erkenntnis zusammen, nämlich wie hilfreich und wichtig unterstützende Netzwerke sind.
Wir halten es daher für zentral, die Aufmerksamkeit auf die strukturelle Ebene zu lenken und Wissenschaftlerinnen aller Karrierestufen regelmäßig Freiräume zur Reflexion und Umsetzung ihrer Sichtbarkeitsstrategien zu ermöglichen.
Wo sehen Sie unbedingten Handlungsbedarf, damit Frauen in Wissenschaft, Forschung und Innovation sichtbarer werden? Liegen die Hürden eher auf der strukturellen oder auf der persönlichen Ebene?
In ersten multivariaten Analysen zeigte sich, dass strukturelle Faktoren eher einen Einfluss auf die Sichtbarkeit einer Wissenschaftlerin haben als persönliche Faktoren. So machen Professorinnen, Angestellte von Universitäten und Personen in Vollzeitbeschäftigung ihre Forschung über signifikant mehr Kanäle sichtbar als Kolleginnen an beispielsweise HAWs, in der Postdoc-Phase oder in Teilzeitbeschäftigung. Dagegen haben im gleichen Regressionsmodell weder das Alter noch persönliche Herausforderungen, wie „nicht gerne im Zentrum des Geschehens zu stehen“ oder „sich nicht gerne in der Öffentlichkeit zu präsentieren“, signifikante Effekte auf die Sichtbarmachung der eigenen Forschung.
Wir halten es daher für zentral, die Aufmerksamkeit auf die strukturelle Ebene zu lenken und Wissenschaftlerinnen aller Karrierestufen regelmäßig Freiräume zur Reflexion und Umsetzung ihrer Sichtbarkeitsstrategien zu ermöglichen. Auf der persönlichen Ebene wären dann Unterstützungsformate ähnlich des SPARK Sichtbarkeitsworkshops sicherlich hilfreich, um zunächst vor allem das Bewusstsein für die Notwendigkeit einer persönlichen und authentischen Sichtbarkeitsstrategie zu schaffen, um darauf aufbauend zum einen die Räume der bewussten Reflexion zur Verfügung zu stellen und zum anderen nachhaltige, unterstützende Netzwerke zu etablieren und zu pflegen.
Die Projektförderung für SPARK läuft Ende Dezember 2022 aus. Welche Möglichkeiten sehen Sie, das Projekt zu verstetigen und die Ergebnisse an andere Hochschulen weiterzugeben? Gibt es diesbezüglich konkrete Planungen oder haben Sie bereits Transferveranstaltungen durchgeführt?
Mit einer Open Access-Publikation werden wir die SPARK-Ergebnisse in Kürze einem breiten Publikum zugänglich machen.
Als zentrale Transfermaßnahme haben wir im August 2022 einen Transferworkshop mit Gleichstellungsbeauftragen und Hochschulkommunikator*innen aus dem gesamten Bundesgebiet durchgeführt, zu dem wir auch Mitarbeiter*innen anderer in der Förderrichtlinie “Innovative Frauen im Fokus” geförderter Projekte eingeladen haben. Hier haben wir den Praktiker*innen nicht nur zentrale Lessons Learned aus unserem Projekt zugänglich gemacht, sondern gemeinsam mit ihnen Fragen reflektiert wie: Welche empirischen Ergebnisse aus SPARK sind für die Praxis besonders relevant? Wie lassen sich die SPARK Lessons Learned strukturell verankern? Was können die Institutionen bzw. die Praktiker*innen als Multiplikatoren an Unterstützung zur Sichtbarwerdung der Wissenschaftlerinnen leisten?
Ebenfalls geplant ist die Veröffentlichung von drei Lessons Learned Papers: eines zum Design Sprint, eines zum Sichtbarkeitsworkshop und eines zum Transferworkshop, die zum Abschluss des Projekts online zur Verfügung gestellt werden.
Alle diese Transferaktivitäten haben die nachhaltige strukturelle Verankerung der in unserem Projekt gewonnenen Erkenntnisse sowohl in der Praxis als auch in anderen Forschungsprojekten zum Ziel.
Wo liegt Ihrer Meinung nach der größte noch anstehende Forschungsbedarf?
Der Förderrichtlinie “Innovative Frauen im Fokus” folgend adressierte sowohl der SPARK Survey als auch der SPARK Workshop ausschließlich Wissenschaftlerinnen in Deutschland, um herauszufinden, ob Frauen ganz bestimmte Problemlagen, Herausforderungen und Wünsche hinsichtlich ihrer Sichtbarkeit haben. In einem nächsten Schritt wäre es sicherlich spannend herauszufinden, inwiefern sich spezifische Sichtbarkeitsherausforderungen und -wünsche für Mitglieder der LGBTQ+ -Community oder für Wissenschaftler*innen mit Migrationshintergrund u.ä. identifizieren lassen. Aber auch inwiefern diese spezifischen Problemlagen auch für die männlichen Kollegen Herausforderungen bei der Sichtbarmachung der eigenen Forschungsleistung darstellen. Schließlich wäre eine groß angelegte Panelstudie spannend, um Lebenszyklus- von Generationeneffekten klar trennen zu können.
Werden Sie weiterhin zum Themenschwerpunkt „Sichtbarkeit von Frauen“ forschen?
Katja Knuth-Herzig, Rubina Zern-Breuer und ich interessieren uns sehr für die Erforschung der Sichtbarkeit von Frauen. Wir haben dazu bereits einen Forschungsantrag zur besonderen Problemlage von Dekaninnen in Deutschland zwischen Hochschulmanagement, Forschung, Lehre und der eigenen Sichtbarkeit entwickelt und sind nun auf der Suche nach interessierten Kooperationspartner*innen und geeigneten Fördermöglichkeiten.