Lost in Archives im Deutschlandfunk-Interview
Lost in ArchivesIn der Sendung Kultur heute erklärt Dr. Anna Axtner-Borsutzky, Leiterin des Teilprojekts Theaterwesen des IFiF-Projekts Lost in Archives, warum Autorinnen des 18. & 19. Jahrhunderts vergessen wurden.
Lost in Archives spürt Frauen aus dem 18. Jahrhundert aus den Bereichen Literaturkritik, Theaterwesen und Militärliteratur auf, die in Vergessenheit geraten sind. Denn diese Frauen gab es! Im Interview mit Deutschlandfunk Kultur erklärt Anna Axtner-Borsutzky, wie es dazu kam, dass diese Frauen und ihre Leistungen vergessen wurden.
Entscheidende Faktoren dafür, dass Frauen vergessen wurden, sind die Aufbewahrung und Archivierung ihrer Arbeit, aber auch die Kanonisierung. Zudem haben manche Frauen auch zeitgenössisch anonym oder unter einem Pseudonym publiziert. Das Ziel von Lost in Archives ist es, einzelne Geschichten zu rekonstruieren und Gründe für die Unsichtbarkeit zu suchen.
Lost in Archives setzt sich aus den drei Teilprojekten Literaturkritik, Theaterwesen und Militärliteratur zusammen. Dr. Axtner-Borsutzky erklärt die strukturellen Gemeinsamkeiten dieser drei Bereiche, unter anderem herrscht in allen die fälschliche Annahme, dass dort sehr wenige bis gar keine Frauen tätig waren. Durch die Recherche in Archiven möchte das Team diese Annahme widerlegen. Ein aktueller Fund sind beispielsweise die Briefe der Dramatikerin Therese von Artner, die für ihre Arbeit auch zu Militärgeschichte recherchierte und sich selbst als Kunstkritikerin beschreibt. Die Vorgehensweise des Projektes soll zudem exemplarisch für andere Bereiche seien, in denen Frauen noch unsichtbar sind.
Anschließend beschreibt sie, wie das Team auf der Suche nach passenden Frauen vorgeht und wie Lost in Archives diese vergessenen Frauen wieder sichtbar machen möchte. Neben Posts auf Social Media macht das Projekt auch seinen eigenen Podcast und plant eine Wanderausstellung und eine Graphic Novel.