Heute werden in Stockholm und Oslo die Nobelpreise in den Kategorien Physik, Medizin/Physiologie, Chemie, Literatur, Frieden sowie Wirtschaftswissenschaften (Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften) verliehen. Seit Oktober stehen die Gewinner*innen des renommierten Preises fest. Nur zwei der insgesamt 14 Preisträger*innen sind Frauen.
Während die Nobelpreise für Chemie, Physik, Wirtschaftswissenschaften und Literatur ausschließlich an Männer gehen, ist in der Kategorie Physiologie/Medizin auch eine Frau unter den Preisträger*innen. Zusammen mit Shimon Sakaguchi und Fred Ramsdell wird Mary E. Brunkow für ihre „bahnbrechenden Entdeckungen zur peripheren Immuntoleranz“ ausgezeichnet. Die Forscher*innen entdeckten die sogenannten regulatorischen T-Zellen, die verhindern, dass unser Immunsystem körpereigene Gewebe angreift. Ihre Arbeiten, die vor rund 30 Jahren begannen, bilden heute die Grundlage für neue Therapien gegen Autoimmunerkrankungen und Krebs und könnten künftig auch Transplantationen sicherer machen. Mary E. Brunkow ist erst die 14. Frau, die den Nobelpreis in der Kategorie Medizin erhält.
Darüber hinaus geht auch der Friedensnobelpreis in diesem Jahr an eine Frau: Die venezolanische Oppositionspolitikerin María Corina Machado wird für ihren Einsatz für demokratische Rechte in Venezuela geehrt. Der Friedensnobelpreis ist die Kategorie mit dem größten Frauenanteil unter allen bisherigen Preisträger*innen (17,9 Prozent).
Insgesamt liegt der Frauenanteil unter den Nobelpreisträger*innen seit der ersten Verleihung im Jahr 1901 bei lediglich 6,8 Prozent. Im vergangenen Jahrzehnt überschritt der Frauenanteil erstmals die Marke von 10 Prozent: Zwischen 2011 und 2020 waren 14,5 Prozent der Ausgezeichneten Frauen. Im aktuellen Zeitraum (2021-2025) liegt der Frauenanteil bisher mit 16,4 Prozent sogar noch höher.
Renommierte Auszeichnungen wie der Nobelpreis machen die innovativen Leistungen von Wissenschaftler*innen sichtbar. Die öffentliche Aufmerksamkeit für Preisträgerinnen kann dazu beitragen, weibliche Vorbilder zu schaffen und die Vielfalt wissenschaftlicher Perspektiven zu fördern.