Nur ein Viertel der Designer*innen in der EU sind Frauen, und es würde mehr als 50 Jahre dauern, diese Lücke bei dem derzeitigen Tempo zu schließen. Außerdem verdienen Designerinnen im Durchschnitt 12,8 % weniger als ihre männlichen Kollegen. Dies sind die beiden wichtigsten Ergebnisse einer aktuellen Studie des Amtes der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO).
Bezüglich des Frauenanteils unter den Designer*innen gibt es erhebliche Unterschiede zwischen den EU-Mitgliedstaaten. Er reicht von 17 Prozent Frauenanteil in den Niederlanden und 18 Prozent in Ungarn und der Slowakei bis hin zu 33 Prozent in Lettland. Diese Diskrepanz spiegelt sich auch darin wider, dass Frauen weniger Geschmacksmuster beim EUIPO anmelden. Laut Daten aus den Anmeldungen für eingetragene Gemeinschaftsgeschmacksmuster des EUIPO ist nur bei 21 Prozent der Geschmacksmuster, die von Inhaber*innen mit Sitz in der EU eingetragen wurden, mindestens eine Frau als Designer*in aufgeführt.

Die Studie finden Sie auf der Internetseite des EUIPO

Das IFiF-Projekt UN/SEEN aus der Förderrichtlinie „Innovative Frauen im Fokus“ leistet mit seiner Arbeit einen wichtigen Beitrag dazu, dass Designerinnen mit ihren innovativen Leistungen stärker wahrgenommen werden. Konkret recherchiert das Projekt nach Grafik-Designerinnen vor dem Bauhaus und macht deren gestalterische Leistungen sichtbar. Darüber hinaus schlägt das Projekt durch vielfältige, medial innovative Umsetzungsprojekte Brücken zu jungen Designerinnen aus der aktuellen Design-Szene und zur breiten Öffentlichkeit. Seit neustem gibt UN/SEEN mit Instagram Einblicke in die Arbeit in Archiven und setzt sich damit stark gegen die Unsichtbarkeit weiblicher Designerinnen ein.

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