Sind Statusbestrebungen und Aufgabenwahl karriereentscheidend?
heiCHANGEIn dem IFiF-Impulse-Vortrag von heiCHANGE ging es um Wissenschaftlerinnen und ihren Umgang mit Statuswettbewerben und Aufgabenwahl und die Auswirkungen auf ihre wissenschaftlichen Karrieren.
Der IFiF-Impulse-Online-Vortrag wurde aufgezeichnet, hier geht es direkt zur Aufzeichnung
Am 16. Juni 2025 fand der bereits vierte Vortrag der Online-Vortragsreihe IFiF-Impulse „Exzellent und trotzdem unsichtbar?!“ in diesem Sommersemester mit rund 90 Teilnehmenden statt. Sara Engeler und Prof. Dr. Christiane Schwieren vom IFiF-Projekt “heiCHANGE – Sichtbarkeit durch strukturellen Wandel“, das an der Universität Heidelberg angesiedelt ist, stellten Erkenntnisse aus der experimentellen Wirtschaftsforschung und ihrem Forschungsprojekt vor.
Das IFiF-Projekt heiCHANGE beschäftigt sich unter anderem mit zwei Faktoren, die die Sichtbarkeit von Wissenschaftlerinnen am akademischen Arbeitsmarkt beeinflussen: Präferenzen für (Status-)Wettbewerbe und für unterschiedliche Aufgabenarten.
Im Hinblick auf die Unterrepräsentanz von Frauen in der Wissenschaft kann der Umgang mit Statuswettbewerben und die Auswahl bestimmter Aufgaben Auswirkungen auf die Sichtbarkeit von Wissenschaftlerinnen und langfristig auf den Verlauf wissenschaftlicher Karrieren und das Wohlbefinden von Forscherinnen haben.
Nach den Ergebnissen des Projekts heiCHANGE wäre es daher sinnvoll, alle Leistungen, die von Wissenschaftler*innen im Wissenschaftssystem erbracht werden, sichtbar zu machen und in der Leistungsevaluation entsprechend zu würdigen. Ein Fokus allein auf die Anzahl von wissenschaftlichen Publikationen oder Drittmitteleinwerbungen exkludiert zu viele andere wichtige Aufgaben. Eine Erweiterung und Neuausrichtung der Leistungsevaluation würde zu zunehmender Vielfalt von Persönlichkeiten und Talenten führen und eine geschlechtsneutrale, inklusive Form der Sichtbarkeit ermöglichen. Die beiden Referentinnen machten verschiedene Vorschläge in diesem Zusammenhang, beispielsweise wie die Übernahme von verwaltenden und/oder betreuenden Aufgaben in der Wissenschaft besser in die Leistungsevaluation einfließen könnte, und diskutierten sie mit den Teilnehmenden.
Ein derartiger struktureller Wandel würde zu besseren Karrierechancen für innovative Frauen in der Wissenschaft beitragen. Dadurch könnte eine größere Vielfalt an Rollenvorbildern entstehen und letztlich der Frauenanteil in Führungspositionen in der Wissenschaft steigen.