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Zu wenig Frauen in Führung - ungenutzte Innovationspotenziale

Zum Weltfrauentag wirft meta-IFiF einen Blick auf weibliche Führungskräfte: Der Anteil von Frauen im Top-Management steigt, insgesamt sind Frauen in Führungspositionen aber weiter unterrepräsentiert.

Zu wenig Frauen in Führung – ungenutzte Innovationspotenziale

Jedes Jahr am 8. März wird mit dem Weltfrauentag weltweit auf bestehende Benachteiligungen von Frauen aufmerksam gemacht und zum Einsatz für ihre Gleichberechtigung aufgerufen. Der erste internationale Frauentag wurde im Jahr 1911 initiiert und war vor allem dem Kampf für das Frauenwahlrecht gewidmet.  

Heute sind Frauen in Deutschland formal gleichberechtigt. Trotzdem bestehen strukturelle Hürden und stereotype Geschlechterbilder, die eine tatsächliche Gleichstellung der Geschlechter in vielen gesellschaftlichen Bereichen verhindern. Das betrifft auch die Teilhabe und Sichtbarkeit von Frauen in Wissenschaft, Forschung und Innovation und die Unterrepräsentation von Frauen in Führungspositionen. Dabei können gerade weibliche Führungskräfte mit ihrer Sichtbarkeit andere Frauen inspirieren und dazu beitragen, Geschlechterstereotype abzubauen, und Strukturen zu schaffen, die eine Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglichen. Neben erhofften positiven Effekten für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Entscheidungspositionen, ist eine Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen auch aus Unternehmenssicht wünschenswert. So zeigt eine McKinsey Studie von 2020, dass Diversität im Team, aber gerade auch ein höherer Frauenanteil auf der Führungsebene zu einem höheren ökonomischen Profit und einer Stärkung der Innovationsfähigkeit innerhalb von Unternehmen führt. Ein höherer Anteil von Frauen in Führung macht Unternehmen demnach nicht nur wirtschaftlich erfolgreicher, sondern stärkt damit auch Deutschland als Innovationsstandort.1  

meta-IFiF stellt im Daten & Fakten-Bereich Zahlen zu Frauen in Führungspositionen in der Wirtschaft zusammen und macht sichtbar, in welchen Bereichen Fortschritte erzielt wurden und wo noch Handlungsbedarf besteht. Zum einen werden anhand von Daten des IAB-Betriebspanels die Frauenanteile auf der ersten und zweiten Führungsebene privatwirtschaftlicher Betriebe in ihrer Entwicklung sowie differenziert nach Wirtschaftszweig dargestellt. Hier zeigen die Daten, dass nur etwas mehr als jede vierte Führungsposition auf oberster Ebene von einer Frau besetzt wird. Auf der zweiten Führungsebene sind Frauen im Vergleich zu Männern mit einem Anteil von 41 Prozent zwar auch unterrepräsentiert, dies entspricht jedoch nahezu ihrem Anteil an allen Beschäftigten insgesamt gesehen.  

Daneben fokussiert der Bereich Frauen im Top-Management: Vorstände und Aufsichtsräte auf die Entwicklung des Frauenanteils in den Vorständen und Aufsichtsräten der 200 umsatzstärksten Unternehmen in Deutschland. Trotz positiver Entwicklung liegt der Frauenanteil in den Vorständen und Geschäftsführungen im Jahr 2023 bei lediglich 17,5 Prozent. Damit ist nicht einmal jeder fünfte Vorstandsposten mit einer Frau besetzt. Zwar hat sich der Anteil von Frauen in Aufsichtsräten über die Jahre – nicht zuletzt aufgrund des Führungspositionen-Gesetzes – deutlich erhöht (von 19,7 Prozent im Einführungsjahr der Quote in 2015 auf 31,6 Prozent im Jahr 2023), dennoch sind Frauen auch hier weiterhin in der Unterzahl.  

Neben den neuen Zahlen zu Frauen in Führungspositionen enthält der Bereich Frauen in der Wirtschaft im Infopool auf der meta-IFiF-Website bereits Zahlen zu Gründerinnen. Außerdem stellt meta-IFiF Daten & Fakten zu Frauen in der Wissenschaft, zu Frauen in Forschung und Entwicklung und zum Gender Award Gap dar.   


1 Hunt, Vivian; Dixon-Fyle, Sundiatu; Prince, Sara & Dolan, Kevin (2020): Diversity wins. How inclusion matters. Herausgegeben von McKinsey & Company.