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Heinz Maier-Leibnitz-Preis für vier Nachwuchswissenschaftlerinnen

Heute zeichnet die DFG zehn herausragende Nachwuchswissenschaftler*innen aus. Erneut ist fast die Hälfte der Preisträger*innen weiblich.

Mit dem Heinz Maier-Leibnitz-Preis ehrt die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) seit 1978 jedes Jahr zehn Wissenschaftler*innen in einem frühen Karrierestadium nach der Promotion. Der Preis gilt als der wichtigste Förderpreis für Nachwuchswissenschaftler*innen in Deutschland und zeichnet herausragende Leistungen in allen wissenschaftlichen Disziplinen aus. Die Ausgezeichneten erhalten ein Preisgeld von jeweils 200.000 Euro, das ihnen für weitere Forschungsarbeiten zur Verfügung steht.  

Am 3. Juni werden wieder zehn Nachwuchswissenschaftler*innen in Berlin geehrt. Vier davon sind Frauen, womit das Geschlechterverhältnis fast ausgeglichen ist. Auch im letzten Jahr ging die Auszeichnung an sechs Männer und vier Frauen. Insgesamt ist der Frauenanteil beim Heinz Maier-Leibnitz-Preis seit Beginn der Verleihung deutlich angestiegen. Von anfänglich 20,0 Prozent in den ersten drei Jahren der Preisverleihung (1978-1980) und noch niedrigeren Frauenanteilen in den darauffolgenden zwei Jahrzehnten (12,0 bzw. 16,2 Prozent) stieg der Frauenanteil vor allem in den letzten zwei Jahrzehnten stark an. In den Jahren von 2001 bis 2010 lag der Frauenanteil insgesamt bei 33,3 Prozent und bei 41,8 Prozent in den Jahren von 2011 bis 2020. Unter den Preisträger*innen der letzten fünf Jahre (2021-2025) ist die Geschlechterverteilung mit 27 Männern und 23 Frauen beinahe ausgeglichen (46,0 Prozent).  

Sortiert nach Fächergruppen sind Frauen am stärksten unter Preisträger*innen in den Geisteswissenschaften (Frauenanteil 44,7 Prozent) vertreten und am schwächsten in den Ingenieurwissenschaften (Frauenanteil 17,2 Prozent).   

Auszeichnungen von Wissenschaftler*innen: Gender Award Gap? 

meta-IFiF stellt den Frauenanteil unter den Preisträger*innen des Heinz Maier-Leibnitz-Preises im Zeitverlauf und getrennt nach Fächergruppen dar. Außerdem sind im Daten & Fakten-Bereich die Frauenanteile unter Preisträger*innen des Gottfried Wilhelm Leibniz-Preises abgebildet.

Während sich bei den Wissenschaftspreisen der DFG positive Entwicklungen zeigen, sind Frauen unter den Preisträger*innen des Nobelpreises noch deutlich unterrepräsentiert. Auf der Themenseite Forschungsleistungen und Auszeichnungen finden Sie Publikationen und Hintergründe zum Gender Award Gap, sowie Projekte und Maßnahmen, die sich für eine gerechtere Beteiligung und Anerkennung von Frauen in der Forschung einsetzen, darunter die Projekte aus der Förderrichtlinie “Innovative Frauen im Fokus”. 

Das sind die Preisträgerinnen in diesem Jahr:  

  • Jun.-Prof. Dr. Lena Funcke (Universität Bonn) wird für ihre Arbeit im Bereich der computergestützten Teilchenphysik ausgezeichnet. Die Juniorprofessorin forscht an neuen computergestützten Rechenmethoden zur Untersuchung von Quantenfeldtheorien. Unter anderem entwickelt sie Algorithmen für Computer, basierend auf Maschinellem Lernen. Mit ihrer Forschung trägt sie zum Verständnis elementarer Prozesse der Natur bei. 
  • Jun.-Prof. Dr. Manon Garcia (FU Berlin) wird für ihre Leistungen in der praktischen Philosophie geehrt. Die Juniorprofessorin beschäftigt sich mit dem Freiheitsbegriff und der weiblichen Unterwerfung aus einer feministischen Perspektive und knüpft dabei an das Werk Simone de Beauvoirs an. Die Unterwerfung der Frau wird darin auch als eine Entscheidung der Frau betrachtet. Außerdem befasst sich Garcia mit der Frage der Zustimmung im Kontext sexueller Handlungen und mit der öffentlichen Debatte zu diesem Thema. 
  • Jun.-Prof. Dr. Sinikka Lennartz (Universität Oldenburg) erhält den Nachwuchspreis für ihre Arbeit auf dem Gebiet der marinen Biogeochemie. Die Juniorprofessorin hat weitreichende Erkenntnisse zum globalen Kohlenstoffkreislauf erzielt. Lennartz konnte zeigen, dass der bis dato als konstant angesehene Pool von gelösten organischen Kohlenstoffverbindungen im Ozean nicht konstant ist, sondern viel mehr auf Umweltveränderungen reagiert, als zuvor angenommen wurde. Die Erkenntnisse sind in Bezug auf die Modellierung des zukünftigen Klimas von großer Bedeutung.  
  • Dr. Maria Sokolova (Max-Planck-Institut für Biochemie, Martinsried) wird für ihre Forschung zu Bakteriophagen ausgezeichnet. In zellulären Organismen sind viele wichtige Enzyme konserviert, die sich im Laufe der Evolution nicht verändert haben. Bei Bakteriophagen hingegen weisen RNA-Polymerasen einzigartige Eigenschaften auf, die bei ihren konservierten zellulären Gegenübern fehlen. Die Biochemikerin Sokolova erforscht diese Unterschiede und eröffnet so wertvolle Einblicke in die Evolution.  

Hier erfahren Sie mehr über die diesjährigen Preisträger*innen

Hier finden Sie eine Liste der mit dem Heinz Maier-Leibnitz-Preis Ausgezeichneten 

Quelle: www.dfg.de