Ausgehend vom Film „Hidden Figures“ ging es in der letzten Folge von „Wissenschaftler reagieren“, um die Rolle von Frauen in der Wissenschaft. Mit dabei waren Dr. Lara Altenstädter vom IFiF-Projekt EXENKO und Lea Schönberger, Computer Scientist & Science Communicator, die gemeinsam mit Host und Youtuber Doktor Whatson (Cedric Engels) diskutierten.  

In „Hidden Figures“ (Unerkannte Heldinnen) wird die (überwiegend) wahre Geschichte von drei afroamerikanischen Mathematikerinnen und Ingenieurinnen erzählt, die in den 60er Jahren bei der NASA u.a. am Mercury-Programm arbeiteten und entscheidende Beiträge zum Erfolg der Raumfahrt-Mission leisteten. Immer wieder erleben die drei Wissenschaftlerinnen im Film rassistische und sexistische Diskriminierungen, durch z.B. sprachliche Abwertungen, durch Ignoranz und auch durch Festlegung von Autor*innenschaft aufgrund von Stellung und nicht von Leistung. Damit greift der Film wichtige Themen auf: Wie werden Wissenschaftlerinnen unsichtbar gemacht? Und passiert das heute auch noch?

Die drei Diskutant*innen sprachen über die Sichtbarkeit von Wissenschaftlerinnen heute und über die Arbeitsbedingungen in der Wissenschaft. Auffällig, so Dr. Lara Altenstädter ist, dass Frauen auch  2023 bei Zitationen in wissenschaftlichen Publikationen unterrepräsentiert sind. Sie werden außerdem seltener mit Nobelpreisen und anderen wichtigen Awards ausgezeichnet, sind seltener als Männer im TV als Expertinnen zu sehen und besetzten auch noch immer zu wenig Führungspositionen in Wissenschaft und Wirtschaft. In der Runde wurden die strukturellen Gründe dafür diskutiert, die z. B. in Machtstrukturen, starren Exzellenzkriterien und den teilweise schwierigen Arbeitsbedingungen von Wissenschaftler*innen liegen.

Als Beispiele guter Praxis zur Sichtbarmachung von Wissenschaftlerinnen, machte sie auf die Projekte der Förderrichtlinie „Innovative Frauen im Fokus“ aufmerksam.

Informationen zu den IFiF-Projekten sind in den Steckbriefen zu finden.

Ein wirkmächtiger Hebel in der Unsichtbarmachung von Frauen ist Sprache. Sprache prägt unsere Vorstellungen von Geschlechtern und strukturiert, empirisch belegt, unsere Wirklichkeit („Thinking for speaking"; Slobin 1987). Auch dieser Aspekt wurde im Zusammenhang mit dem Sendungstitel „Wissenschaftler reagieren“ – wo nur das generische Maskulinum (bisher) genutzt wurde, im Livestream diskutiert. 

Der dreistündige Livestream wurde aufgezeichnet und ist auf twitch.tv verfügbar.