IFiF-Impulse: Vergangene Vorträge

In der Vortragsreihe IFiF-Impulse beleuchten Wissenschaftlerinnen aus unterschiedlichen Fachdisziplinen die Sichtbarkeit von Frauen in verschiedenen Bereichen von Wissenschaft, Innovation und Gesellschaft und bieten tiefe Einblicke in einzelne Aspekte dieser Thematik.

Hier finden Sie Aufzeichnungen zu den vergangenen Vorträgen der Online-Vortragsreihe IFiF-Impulse. Infos zu den kommenden Vorträgen und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie auf dieser Seite.

Innovative Frauen und ihre Vorbildfunktion

Am 2. Juli fand der letzte Vortrag in diesem Semester in der Online-Vortragsreihe IFiF-Impulse statt, die vom Metavorhaben meta-IFiF durchgeführt wurde. Unter dem Titel „Innovative Frauen und ihre Vorbildfunktion“ stellten Laura Korock (Europa-Universität Flensburg) und Vivien Duntze (Hochschule Flensburg) die Ergebnisse ihrer Begleitforschung im Projekt WINnovation, das im Rahmen der Förderrichtlinie „Innovative Frauen im Fokus“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert wird, vor.

Zu Beginn des Vortrags gab es einen kurzen Überblick über das Projekt WINnovation – Women in Innovation. Das Projekt ist ein Verbundprojekt der Europa-Universität Flensburg, der Hochschule Flensburg und des Hanse Innovation Campus Lübeck. Ziel ist es, innovative Frauen sichtbarer zu machen, weibliche Role Models aufzuzeigen und jungen Frauen und Mädchen mehr Vertrauen in sich selbst und ihre Innovationskraft zu geben. Dies geschieht über verschiedene Formate wie Veranstaltungen und Mentoring.

Darüber hinaus wurden vier Forschungsfragen innerhalb des Projekts erforscht, zu denen Zwischenergebnisse präsentiert wurden.

Zum ausführlichen Bericht des Online-Vortrags

Visual Storytelling am Beispiel des IFiF-Projekts UN/SEEN

Am 11. Juni stellten Dr. Aliena Guggenberger und Julia Neller das Projekt „UN/SEEN. Innovative Frauen im Grafik-Design 1865–1919 & heute“ vor. Dabei lag der Schwerpunkt auf der Kommunikationsstrategie des „Visual Storytelling“ anhand des Instagram-Kanals unseen.women.design, wobei besonders die Verzahnung von Wort und Bild hervorgehoben wurde.

Um Sichtbarkeit für die Frauen zu schaffen, die nicht gezeigt werden, durchforstet das Projektteam von UN/SEEN Archive, Sammlungen und Nachlässe und trifft Nachfahren und Sammler*innen. Die Funde werden anschließend gesichtet, sortiert und digitalisiert. Über 270 Grafik-Designerinnen konnten so in der bislang 1 ½-jährigen Projektlaufzeit ausfindig gemacht werden.

Die Ergebnisse werden zielgruppenorientiert auf Instagram und der Projektwebsite veröffentlicht. Ergänzend dazu gibt es Formate wie ein „Around the World-Symposium“ mit zeitgenössischen Designerinnen im Frühjahr 2025 und Wikipedia-Workshops, in denen bereits mehr als 30 Einträge zu Grafik-Designerinnen erstellt wurden. Eine umfangreiche Publikation der Forschungsergebnisse ist für Herbst 2025 geplant.

Zum ausführlichen Bericht des Online-Vortrags

Gibt es einen Gender Citation Gap in der Politikwissenschaft und wenn ja, was sind die Ursachen?

Prof. Dr. Ingo Rohlfing, Universität Passau; IFiF-Projekt Gender Citation Gap - Vortrag am 23.05.2024

Am 23. Mai 2024 fand der zweite Vortrag der Online-Vortragsreihe in diesem Semester statt. Prof. Dr. Ingo Rohlfing von der Universität Passau stellte in seinem Online-Vortrag „Gibt es einen Gender Citation Gap in der Politikwissenschaft und wenn ja, was sind die Ursachen?“ die Forschungsergebnisse aus dem IFiF-Projekt „Gender Citation Gap“ zur Zitations- und Publikationshäufigkeit von Männern und Frauen in der Politikwissenschaft vor.

Er betonte, dass Zitationen von Zeitschriftenartikeln in wissenschaftlichen Disziplinen von großer Bedeutung sind. Eine höhere Anzahl von Zitationen wird oft gleichgesetzt mit mehr Aufmerksamkeit für eine Veröffentlichung, mehr „impact" und höherer Arbeitsqualität. Somit sind sie wichtig für die wissenschaftliche Karriere und öffentliche Wahrnehmung einer Person. Forschungsergebnisse aus verschiedenen Fachdisziplinen zeigen, dass die Publikationen von Männern häufiger zitiert werden als die Publikationen von Frauen, was als „gender citation gap" bezeichnet wird.

Der ausführliche Bericht über den Online-Vortrag steht hier zur Verfügung.

Visibility Gap - Warum sich Wissenschaftlerinnen doppelt anstrengen müssen

Visibility Gap - Warum sich Wissenschaftlerinnen doppelt anstrengen müssen

Prof. Dr. Gabriele Fischer & Stefanie Urchs, Hochschule München; IFiF-Projekt Prof:in Sicht - Vortrag am 22.04.2024

Sichtbarkeit ist in der Wissenschaft zu einem wertvollen Gut geworden. Es zeigen sich jedoch deutliche Unterschiede in Bezug auf das Geschlecht: gleiche Sichtbarkeitsanstrengungen führen nicht zwangsläufig zu gleicher Sichtbarkeit.

Das wirft Fragen auf: Wie findet die Herstellung von Sichtbarkeit statt? Mit welchen Hürden sind Frauen dabei konfrontiert? Welche Handlungsmöglichkeiten zeigen sich?

Das interdisziplinäre Projekt Prof:In Sicht beleuchtet die Mechanismen, die dem Sichtbarkeitshandeln zugrunde liegen. Mit qualitativen und quantitativen Forschungsansätzen wird untersucht, wie Wissenschaftler*innen Sichtbarkeit herstellen. Mit informatischen Methoden wird analysiert, wie auffindbar Wissenschaftler*innen im Netz sind.

Die Ergebnisse zeigen eine hohe Komplexität von Sichtbarkeitshandeln in hierarchischen Geschlechterverhältnissen. Dennoch lassen sich Ansätze ableiten, wie Wissenschaftlerinnen mit dem Sichtbarkeitsimperativ umgehen können.

Der ausführliche Bericht über den Workshop Visibility Gap steht hier zur Verfügung.

Workshop: Do it your way - Entwicklung einer authentischen Sichtbarkeitsstrategie für Wissenschaftlerinnen

Workshop: Do it your way - Entwicklung einer authentischen Sichtbarkeitsstrategie für Wissenschaftlerinnen

Dr. Katja Knuth-Herzig, ZWM Speyer; IFiF-Projekt SPARK- Vortrag am 16.01.2024

Mit den eigenen Kompetenzen und der eigenen Forschung sichtbar werden – darum ging es am Dienstag, den 16.01.24 in der Online-Vortragsreihe IFiF-Impulse. Dr. Katja Knuth-Herzig bot unter dem Titel „Do it your way - Entwicklung einer authentischen Sichtbarkeitsstrategie für Wissenschaftlerinnen“ einen Kurzworkshop an, der zum Ziel hatte, erste Ideen für die eigene Sichtbarkeitsstrategie zu erarbeiten und allen Teilnehmerinnen einen Impuls zu geben, mit der eigenen Sichtbarkeit zu starten.

Dr. Julia Rathke und Dr. Katja Knuth-Herzig haben im Projekt SPARK (Dt. Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer) auf Grundlage eines Design Sprints mit Expert*innen sowie einer deutschlandweiten Online-Umfrage einen Workshop in Form einer 1,5tägigen Praxiswerkstatt „Sichtbarkeit für Frauen in der Wissenschaft“ entwickelt. Im Rahmen der Vortragsreihe wurde eine Kurzversion davon angeboten.

Der ausführliche Bericht über den Workshop Do it your way steht hier zur Verfügung.

Female Entrepreneurship - Gründen Frauen anders?

Female Entrepreneurship - Gründen Frauen anders?

Dr. Melanie Slavici, Prof. Dr. Veronika Kneip, Frankfurt University of Applied Sciences; IFiF-Projekt SiGi - Vortrag am 5.12.2023

Von Frauen gegründete Startups erhalten weltweit nur ca. zwei Prozent des Risikokapitals – warum ist das so? Diese Frage stand im Mittelpunkt des Vortrags von Dr. Melanie Slavici und Prof. Dr. Veronika Kneip vom Projekt „Sichtbarkeit innovativer Gründerinnen“ an der Frankfurt University, das die Mechanismen und Strukturen, die die Sichtbarkeit von Startup-Gründerinnen beeinflussen, untersucht. Nach einer Einführung in das Thema (Female) Entrepreneurship wurde die Frage nach den großen Unterschieden bei der Vergabe von Risikokapital für männliche und weibliche Gründer*innen aufgeworfen. Mögliche Erklärungsansätze sind zum Beispiel die „demand-side debt aversion“ (weniger Risikofreude und Gründungen in weniger kapitalintensiven Branchen) oder auch „supply-side discrimination“ (eine männlich dominierte Investoren-Szene investiert eher in Gründerteams, die ihnen vertraut sind). Diese Ansätze wurden vorgestellt und gemeinsam diskutiert.

Hier geht es zu dem Bericht des Vortrags "Female Entrepreneurship - Gründen Frauen anders?".

Professorinnen im Sport: Sichtbarkeit, Wahrnehmung und Vorbildfunktion

Professorinnen im Sport: Sichtbarkeit, Wahrnehmung und Vorbildfunktion

Prof. Dr. Pamela Wicker & Dr. Katrin Scharfenkamp, Universität Bielefeld; IFiF-Projekt SiWaProf - Vortrag am 7.11.2023

Im zweiten Vortrag der Online-Reihe IFIF-Impulse ging es um die die Sichtbarkeit von Professorinnen im Sport, konkret in den Disziplinen Sportökonomie, Sportmanagement und Sportsoziologie. In diesen Disziplinen sind Frauen nach wie vor selten vertreten. Im IFiF-Projekt SiWaProf, das an der Universität Bielefeld angesiedelt ist, wird zu diesem Thema geforscht.

Dr. Katrin Scharfenkamp stellte in ihrem Vortrag kurz das Projektdesign von SiWaProf vor. Anschließend präsentierte sie aktuelle empirische Forschungsergebnisse aus dem Projekt. Im ersten Teil ging es um Professor*innen als Vorbilder und ihre Auswirkungen auf die Karriereentscheidungen von Akademiker*innen. Im zweiten Teil präsentierte sie Ergebnisse zum Zusammenhang zwischen wahrgenommenen Attributen von Wissenschaftler*innen in Sportökonomie, Sportmanagement und Sportsoziologie sowie zur wahrgenommenen Rollenpassung von Wissenschaftler*innen in diesen Disziplinen. Der dritte Teil fokussierte auf die Forschungsergebnisse zur medialen Wahrnehmung von Wissenschaftler*innen im Sport.

Der Gender Visibility Gap in der Wissenschaft: Positionen, Akteur*innen, Handlungsoptionen

Der Gender Visibility Gap in der Wissenschaft: Positionen, Akteur*innen, Handlungsoptionen

Prof. Dr. Ute Klammer & Eva Wegrzyn, Universität Duisburg-Essen; IFiF-Projekt EXENKO - Vortrag am 17.10.2023

Im Einführungsvortrag gaben Prof. Dr. Ute Klammer und Eva Wegrzyn (beide Universität Duisburg-Essen, Projekt EXENKO) einen Einblick in die aktuelle Studienlage zu Geschlechterunterschieden in der Sichtbarkeit von Wissenschaftler*innen. Untersuchungen zeigen, dass es diese auf zwei Ebenen der Sichtbarkeit gibt: wissenschaftsintern, z. B. bei Publikationen und Zitationen, sowie bei der Wissenschaftskommunikation, also dem Transfer von Forschungsergebnissen in die Gesellschaft.

Anschließend widmeten sie sich der Frage, wie verschiedene Akteursgruppen aus der Wissenschaft zu dem Thema stehen – und welche Handlungsmöglichkeiten diese jeweils haben. Dazu stellten sie Ergebnisse ihrer Studie vor, in der Interviews mit PostDocs, Professorinnen, Verantwortlichen für Hochschulkommunikation und Gleichstellungsbeauftragten geführt wurden.

Einen ausführlichen Bericht über den Vortrag "Gender Visibility Gap in der Wissenschaft" finden Sie hier.