Das interdisziplinäre „Gender Award Gap"-Team vereint Wissenschafts- und Medizinhistoriker*innen mit Gesundheitswissenschaftler*innen.
GAP

Gender Award Gap? (Un-)Sichtbarkeit von Frauen in den Anerkennungskulturen der Medizin
Steckbrief
- Institution:
- Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
- Laufzeit:
- September 2021 - August 2024
- Kontakt:
-
PD Dr. Nils
Hansson
nils.hansson@hhu.de - Web:
-
Externer Link
www.genderawardgap.hhu.de
Social Media Externer Link "Gender Award Gap? (Un-)Sichtbarkeit von Frauen in den Anerkennungskulturen der Medizin" auf Twitter - Downloads:
Aktuelles aus dem Projekt
Anerkennungskulturen der Medizin – wo sind die Frauen?
Seit Jahren steigt der Anteil weiblicher Beschäftigter im Bereich der medizinischen Forschung. Nichtsdestotrotz werden vor allem renommierte und hoch dotierte Preise und Auszeichnungen in diesem Bereich unterdurchschnittlich häufig an Frauen vergeben. Dieses Missverhältnis ist von entscheidender Relevanz, da Preise und Auszeichnungen – neben zitationsbasierten Bewertungsindices, Drittmitteleinwerbung und Führungsverantwortung – als zentrale Indikatoren für berufliche Leistungen in der Forschung betrachtet werden und den weiteren Verlauf der Berufskarriere maßgeblich prägen. Preise tragen zur Sichtbarkeit der Empfänger*innen in der Scientific Community, in der öffentlichen Wahrnehmung und bei externen Förderern bei.
Projektziel
Ziel des vorliegenden Projekts ist es, zu ergründen, inwiefern ein „Gender Award Gap“ (analog zu bereits bekannten Phänomenen wie dem Gender Pay Gap oder dem Gender Citation Gap) in den Anerkennungskulturen der Medizin in Deutschland präsent ist. Weiterhin sollen Strategien zur Erhöhung der Sichtbarkeit von Frauen in wissenschaftlichen Anerkennungsprozessen der Medizin entwickelt werden.
Analyse – Dissemination – Transfer
Die Analyse eines möglichen Gender Award Gap, die Verbreitung der Ergebnisse des Projekts sowie der Transfer in die Praxis erfolgt in mehreren Schritten:
- Quantitative Auswertung aller Auszeichnungen (n=1100) der Medizinischen Fachgesellschaften in Deutschland und Erhebung der Geschlechterproportion in Hinblick auf verschiedene Preistypen für den Zeitraum 2000 bis 2021
- Qualitative Analyse der Preiskulturen ausgewählter Fachgesellschaften
- Befragung von Mitgliedern med. Fachgesellschaften mittels Online-Fragebogen zu ihrer Wahrnehmung von Preisvergabeverfahren
- Semi-strukturierte Einzelinterviews mit zentralen Akteur*innen zum Thema Preisvergabeverfahren
- Strategien zur Erhöhung der Sichtbarkeit von Frauen in Anerkennungskulturen der Medizin
- Dissemination der Projektergebnisse über die eigene Website und den eigenen Twitter Account
- Erstellung einer Handreichung für Mentor*innen zur Formulierung von Nominierungen und Empfehlungsschreiben für Wissenschaftlerinnen
- Erstellung einer Handreichung für med. Fachgesellschaften zur Unterstützung chancengerechter Preisverleihungsprozesse für weibliche und männliche Aspirant*innen
Alles auf einen Blick
Ziel des vorliegenden Projekts ist es, zu ergründen, inwiefern ein „Gender Award Gap“ (analog zu bereits bekannten Phänomenen wie dem Gender Pay Gap oder dem Gender Citation Gap) in den Anerkennungskulturen der Medizin in Deutschland präsent ist. Weiterhin sollen Strategien zur Erhöhung der Sichtbarkeit von Frauen in wissenschaftlichen Anerkennungsprozessen der Medizin entwickelt werden.
Fragen und Ergebnisse des Projekts werden laufend einer interessierten Öffentlichkeit (u.a. mit Vorträgen und via twitter) vermittelt, um so ein Bewusstsein für das Phänomen Gender Award Gap zu schaffen, insbesondere bei Entscheidungsträger*innen in den wissenschaftlichen Fachgesellschaften.
Auf Grundlage einer quantitativen und qualitativen Analyse der Preiskulturen medizinischer Fachgesellschaften, einer Online-Befragung von deren Mitgliedern zur Wahrnehmung von Preisvergabeverfahren sowie semi-strukturierter Einzelinterviews mit zentralen Akteur*innen werden – in Kooperation mit Verantwortlichen in den medizinischen Fachgesellschaften – Strategien zur Erhöhung der Sichtbarkeit von Frauen in Anerkennungskulturen der Medizin entwickelt.