Diversity-X

Ein Modellprojekt zur Identifikation des Gender Citation Gaps im wissenschaftlichen Forschungsprozess

Steckbrief

Institution:
Universität Hohenheim, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Laufzeit:
April 2022 - März 2025
Kontakt:
Prof. Dr. Sabine Trepte & Prof. Dr. Michael Scharkow
sabine.trepte@uni-hohenheim.de

Gender-Diversität in der Kommunikationswissenschaft

Geschlechterdiversität und die faire Repräsentation von Frauen in der Wissenschaft gehören zu den am meisten diskutierten wissenschaftspolitischen Fragen unserer Zeit. Gender-Diversität und gender-faire Zitationspraktiken sind erforderlich, um der Gesellschaft bestmögliche wissenschaftliche Ergebnisse zur Verfügung zu stellen und das Potenzial der Wissenschaft voll auszuschöpfen, denn Wissenschaftler*innen sind Autor*innen, Gutachter*innen, Laborassistent*innen.

Vielfältige Perspektiven - Voraussetzung für Forschungsqualität

Wenn Wissenschaftler*innen mit unterschiedlichen Geschlechtern systematisch unterschiedliche Forschungsthemen wählen, sich im Forschungs- und Lehralltag unterschiedlich verhalten, unterschiedliche Personengruppen untersuchen oder unterschiedliche Ergebnisse hervorheben, wirkt sich das auf ihr Fach und die Ergebnisse ihrer Forschung aus. Wenn vorwiegend Menschen einer bestimmten sozialen Gruppe forschen und zitiert werden, werden vor allem die Interessen und Interpretationen dieser Gruppe in der Gesellschaft vertreten sein. Je vielfältiger die Gruppe der Forschenden hingegen ist, desto eher sind verschiedene Perspektiven vertreten. Diese Perspektiven sind erforderlich, um eine hohe Forschungsqualität zu gewährleisten. 

Ermittlung von Sichtbarkeits- und Zitations-Diversität

Wenn Forschung gender-fair zitiert und rezipiert wird, trägt das dazu bei, unterschiedliche Perspektiven in die Forschung und damit in die Gesellschaft zu tragen. Ziel des Verbundvorhabens "Diversity X" ist es, die Sichtbarkeits- und Zitations-Diversität der Kommunikationswissenschaft für wissenschaftliche Fachartikel, Konferenzen und für die Wissenschaftskommunikation in sozialen Medien zu ermitteln.

Alles auf einen Blick

Wir sind ein Team aus der Medienpsychologie (Universität Hohenheim) und der Computational Communication Science (Johannes Gutenberg-Universität Mainz) und bringen unsere jeweiligen Expertisen aus Psychologie und modernen Methoden der Kommunikationswissenschaft ein.

Unser Ziel ist es, die Diversität des Faches Kommunikationswissenschaft für wissenschaftliche Fachartikel, Konferenzen und die Wissenschaftskommunikation in sozialen Medien zu ermitteln, denn Gender-Diversität und gender-faire Zitationspraktiken sind erforderlich, um der Gesellschaft bestmögliche wissenschaftliche Ergebnisse zur Verfügung zu stellen und das Potenzial der Wissenschaft voll auszuschöpfen.

Wir sind eng vernetzt in der Wissenschaftscommunity und arbeiten mit nationalen und internationale Fachgesellschaften der Kommunikationswissenschaft zusammen, um die Ergebnisse unserer Forschung direkt in diesen streuen und diskutieren zu können.

Wir betrachten die Gender-Diversität in der Wissenschaft aus unterschiedlichen Blickwinkeln: in Fachgesellschaften, auf Konferenzen, in Publikationen, in Zitationen und in sozialen Medien. Hierfür nutzen wir eine Kombination aus automatischer und manueller Kodierung des Geschlechts von Wissenschaftler*innen und beziehen unsere Daten teilweise direkt von den Fachgesellschaften.

Das Projekt untersuchte die Geschlechterverteilung auf akademischen Konferenzen in den Kommunikationswissenschaften und stellte heraus, welche Faktoren für mehr Diversität sorgen können. Der Artikel ist im Journal of Communication erschienen.
https://academic.oup.com/joc/